Langenfeld Ehrenbürger: "Hausverbot für Traditionspaar skandalös"

Langenfeld · Schikaniert fühlt sich nach eigenen Angaben die Bürgerinitiative "Rettet die Felix-Metzmacher-Schule" (RdF), die über ein Bürgerbegehren einen Abriss des 100 Jahre alten Schulhauses verhindern will. Mitorganisator Burkhard Frielingsdorf beklagt, dass das Sammeln von Unterschriften durch "parteipolitisch motivierte Schikanen" zunehmend gestört werde.

"Am vergangenen Wochenende auf dem Galerieplatz war es besonders schlimm. Da hatte die CDU zeitweilig einen Blockadering vor dem Zugang zur Stadtgalerie aufgebaut, so dass kein Bürger unbelästigt an unseren Stand konnte."

Als "skandalös" bezeichneten derweil der Langenfelder Ehrenbürger Manfred Stuckmann und der ehemalige stellvertretende Bürgermeister Rolf Gassen das vom Heimatverein Postalia ausgesprochene Hausverbot für das Traditionspaar im Carl-Becker-Saal, das im engen Zusammenhang mit dem Bürgerbegehren steht. Wie die RP berichtete, hatte Postalia-Chef Jochen Roeder die Eheleute Claudia und Norbert Graffweg dafür gerügt, dass sie sich in ihren historischen Postuniformen öffentlich an die Seite der RdF gestellt hatten.

"Was sind das für Karnevalisten, die die freie Meinungsäußerung auf diese Art und Weise mit Füßen treten", haderte Stuckmann. "Ich hatte in meiner Zeit als Festkomitee-Präsident die Betreuung des Traditionspaars an die Postalia als posthistorischem Verein übergeben." Doch diese Betreuung müsse dem Heimatverein, so Stuckmann, "unverzüglich entzogen werden. Postillion und Christel von der Post sind die Repräsentanten der Stadt und nicht eines Vereins." Das unterstrich auch Gassen: "Es vertritt Langenfeld und ist nicht Leibeigener der Postalia."

Auf Nachfrage der RP äußerte sich gestern Bürgermeister Frank Schneider zu den Aufregungen. "Ich war von allen politischen Parteien darauf angesprochen worden, dass sich das Traditionspaar am Stand der Abriss-Gegner gezeigt hatte. Und dass das nicht sein darf, weil es in Uniform doch Langenfeld repräsentiert." Diesen Unmut habe Schneider dann an Postalia-Chef Roeder weitergegeben. Für den Bürgermeister sei die Sache damit erledigt. "Ich habe mit den Graffwegs gesprochen und ihnen gesagt, dass sie natürlich ihre Meinung äußern dürfen. Aber eben nicht in Uniform." Fürs Rathaus gebe es kein Hausverbot, auch an eine Suspendierung sei nicht gedacht.

(mei)
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