Monheim Ausstellung zeigt Flüchtlingsschicksale

Monheim · Daniel Zimmermann eröffnete die Dokumentation im Foyer der Volkshochschule. Studenten haben sich mit dem Thema "Nirgendwo ist hier" auseinandergesetzt und zehn Werke mit mehreren Objekten geschaffen.

 Die Foto-Ausstellung "Nirgendwo ist hier" in den Räumen der Volkshochschule fand auch das Interesse der Betroffenen. Birgit Naujoks und Martin Sahler (rechts) sahen sich die Bilder gemeinsam mit ihnen an.

Die Foto-Ausstellung "Nirgendwo ist hier" in den Räumen der Volkshochschule fand auch das Interesse der Betroffenen. Birgit Naujoks und Martin Sahler (rechts) sahen sich die Bilder gemeinsam mit ihnen an.

Foto: RALPH MATZERATH,

Zwölf Studierende aus Köln, Bielefeld und Dortmund haben zehn Werke mit jeweils mehreren Objekten geschaffen, die jetzt als Fotos im Foyer der Volkshochschule gezeigt werden. "Die jungen Leute sind mit dem Thema 'Flüchtlinge' konfrontiert worden und sollten es spontan, ohne große Kenntnis über die Situation der Menschen, irgendwie umsetzen", sagt Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW bei der Eröffnung. Vorgegeben war allein das Thema "Nirgendwo ist hier", das dann auch als Titel für die Ausstellung übernommen worden ist.

Zum offiziellen Auftakt sprach Bürgermeister Daniel Zimmermann, der den Wunsch hegte, "dass wir unserer Verantwortung gerecht werden" und durch diese Ausstellung negative Schlagzeilen über Flüchtlinge in den Medien auch mit anderen Augen sehen. Ob dieser Wunsch mit Hilfe der Ausstellung in Erfüllung geht, ist fraglich. Die mehr oder weniger abstrakten Bilder ließen Untertitel vermissen, die eventuell einen Bogen zum Thema hätten schlagen können. Das, was sich die Studenten bei ihren Arbeiten gedacht hatten, stand versteckt auf Zetteln mit sehr kleiner Schrift. Die Hinweise sollen aber demnächst in einem offen ausliegenden Katalog nachgelesen werden können.

Konkreter wurde Martin Sahler vom Caritasverband des Kreises Mettmann, der über die vielen Beschränkungen, denen Flüchtlinge unterliegen, berichtete. Ihre Lebenssituation sei jedoch von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Er lobte die Situation in Monheim, kritisierte jedoch, dass in einer Nachbargemeinde die Flüchtlinge nur Gutscheine erhielten und diese nur in einem Laden gegen Waren eintauschen könnten. Die Flüchtlingszahlen im Kreis Mettmann seien in den vergangenen Monaten rasant - nämlich um hundert Prozent - gestiegen, deshalb suche man dringend ehrenamtliche Kräfte, die mithelfen, sagte Sahler. Auch zahlreiche Flüchtlinge waren zur Eröffnung gekommen, darunter jedoch wenige aus Monheim.

Über die Situation in Monheim gab Dietmar Marx, stellvertretender Bereichsleiter Ordnung und Soziales, Auskunft. Insgesamt lebten 187 Asylbewerber in der Stadt, davon sind 158 Personen in den sechs städtischen Asylheimen an der Niederstraße, Danziger Straße und Rhenaniastraße untergebracht. 29 Personen, teils mit psychischen Problemen oder Alleinerziehende mit Kindern, lebten in fünf angemieteten und zwei städtischen Wohnungen. Die Heime seien ausgelastet.

Die ersten syrischen Flüchtlinge habe die Verwaltung in einer von der Stadt angemieteten Wohnung bei der LEG untergebracht, sagte er. Es sei eine Familie mit zwei Kindern. Marx betonte, dass sie einen anderen Status als die Asylbewerber hätten. Sie brauchten das übliche Anerkennungsverfahren nicht zu durchlaufen, bekämen Leistungen vom Jobcenter und könnten nicht abgeschoben werden. Grundlage sei ein Abkommen der Europäischen Gemeinschaft, die sich verpflichtet habe, Syrer aufzunehmen.

Drei Hausmeister kümmerten sich um die Heime und regelmäßig würden die Bewohner vom SKFM betreut, der ein eigenes Büro an der Niederstraße habe. Eine gebürtige Serbin hilft bei Sprachproblemen und ist als Übersetzerin tätig. Die Stadt übernimmt einen Teil der Personalkosten.

"Wir bieten außerdem Deutschkurse für Asylbewerber an, die gut angenommen werden", sagte Marx. Für die Kinder der Asylbewerber gebe es eine Hausaufgabenbetreuung, Sport- und Freizeitangebote.

(RP)
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