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Schlauchboot WM statt Paddelfahrt

Frederik Nölle gehört mit seinen acht Jahren schon zu den deutschen Schlauchbootspezialisten. Das Mitglied des Crefelder Yachtclub holte bei der EM die Gold- und Silbermedaille. Dabei zählt Koordination und Schnelligkeit.

Wenn es um das Thema Schlauchboot geht, denken viele vielleicht an ein knallrotes Gummiboot, mit dem gemütlich ins Abendrot getuckert wird. Nicht so der achtjährige Frederik Nölle vom Crefelder Yachtclub. Seit drei Jahren beschäftigt sich der Oppumer mit einer Sportart, die in Deutschland als Schlauchbootrennen ziemlich unbekannt ist.

Statt mit einem Paddel in der Hand geht es für ihn mit einem sechs PS starken Außenbootmotor über das Wasser, wo er einen etwa 80 Meter langen Parcours mit fünf im Zickzack aufgestellte Toren so schnell wie möglich ohne Berührung der Torbojen hin und zurück absolviert.

Nach zwei Jahren intensiven Trainings qualifizierte sich Frederik Nölle in seiner Altersklasse M1 über die Clubmeisterschaften seines Vereines zu den Landesmeisterschaften bis hin zur Deutschen Meisterschaft. Hier kam er unter die ersten Sechs, die dann ein halbes Jahr später die zwei freien Plätze im deutschen Nationalkader ausfuhren.

Beim WM und EM mit dabei

Obwohl die Leistungsdichte sehr eng war, schaffte Frederik auf Anhieb den Sprung ins Team, das Mitte August bei den Welt- und Europameisterschaften in Carrmille bei Liverpool die deutschen Farben vertrat. Diesmal mit einem 10 PS Motor ausgestattet, zeigte das Krefelder Nachwuchstalent, dass er ein wahres Gefühl für den Motor und die Geschwindigkeit über Wasser hat, ohne dabei die Koordinierung bei den schwierigen Kurven zu verlieren.

In den Läufen bei der Europameisterschaft gelang ihm in der Kategorie Slalom auf Anhieb der erste Platz und selbst beim sogenannten Manövering, dem Durchfahren der Tore, kam er auf Platz zwei. Zum Gesamtsieg reichte es für den Krefelder dennoch nicht. Bei gleicher Punktzahl musste sich Nölle nur einem Russen mit ganzen 7/1000 Sekunden geschlagen geben.

Auch bei den einen Tag später stattfindenden Weltmeisterschaften war Nölle wieder vorne zu finden. Doch auch hier spielte das Glück nicht ganz mit. Dem dritten Platz beim Manövering folgte ein zweiter Platz im anschließenden Slalom. Diese Platzierungen reichten aufgrund der schlechteren Zeit bei Punktgleicheit nicht aus, so dass am Ende nur Platz vier zu Buche stand. Dennoch zeigte sich der Nationaltrainer begeistert vom Auftreten des Krefelders. Immerhin trug er wesentlich dazu bei, dass in der Teamwertung sowohl der Welt- als auch der Europameistertitel gewonnen wurde.

(RP)
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