Krefeld Spielplatz-Altlast war schon 1990 bekannt

Krefeld · Die Altlastengefahr auf dem Spielplatz Braunschweiger Platz in Uerdingen hätte verhindert werden können. Der mittlerweile gesperrte Spielplatz ist nach neuen Informationen der Stadtverwaltung 1990 so saniert worden, dass die Altlasten einfach mit sauberem unbelastetem Material überdeckt wurden.

22 Jahre lang befanden sich giftige Stoffe wie Blei, Arsen und Benz-a-phyren unter einer 60 Zentimeter dicken Sand- und Rasenschicht und wurden womöglich zur Gesundheitsgefahr für Kinder. Ein direkter Kontakt der Kinder mit den Altlasten ist aber aus Sicht der Stadt "eher unwahrscheinlich".

Die Stadtverwaltung hat gestern beschlossen, dass sie in Kürze die Bodenproben analytisch untersuchen lässt. Zudem will sie alle Spielplätze mit den Altlastenverdachtsflächen in Krefeld abgleichen, um festzustellen, ob weitere Spielplätze betroffen sind. Schon zu Beginn der 90er Jahre sind auf zahlreichen Spielplätzen Spielsand und Oberboden auf Umweltbelastung hin untersucht worden. Dabei waren auch die Altlasten auf dem Braunschweiger Platz entdeckt, nicht aber beseitigt worden. Man habe "nach damaligen Vorgaben" saniert, sagt die Stadt.

Der Spielplatz Braunschweiger Platz soll im Herbst 2012 neu gestaltet werden. 700 Kinder bis 18 Jahre wohnen im Umfeld, künftig auch die der neuen Babcock-Siedlung. Vor dem Umbau hatten Gutachter bei Voruntersuchungen zwei Mischproben genommen. Laut Stadtverwaltung sei da festgestellt worden, dass die Prüfwerte für Blei, Arsen, und Benz-a-pyren (Polycyclische Kohlenwasserstoffe) überschritten wurden.

Die Grenzwerte wurden seit 1990 offenbar verschärft. Die Altlastenmenge weist heute laut Stadtverwaltung "eine Überschreitung der Prüfwerte der Bundesbodenschutzverordnung für die Nutzung als Kinderspielplätze" auf. Arsenverbindungen können krebserregend sein.

(RP/rl/top)
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