Krefeld Altlasten: Stadt sperrt Spielplatz

Krefeld · Der Spielplatz Braunschweiger Platz in Uerdingen ist seit Dienstag wegen erhöhter Schadstoffwerte gesperrt. Ob auch auf weiteren Spielplätzen Altlastengefahr besteht, soll nächste Woche verwaltungsintern ergründet werden.

 Spielplatz am Braunschweiger Platz: Auf dem städtischen Infozettel steht der Grund für die Sperrung der Spielfläche nicht.

Spielplatz am Braunschweiger Platz: Auf dem städtischen Infozettel steht der Grund für die Sperrung der Spielfläche nicht.

Foto: Thomas Lammertz

Bei einer Baugrund-Voruntersuchung des Spielplatzes am Braunschweiger Platz in Uerdingen haben Gutachter erhöhte Schadstoffwerte im Untergrund festgestellt. Die Fläche soll nach dem Zweiten Weltkrieg mit Aschen und Schlacken aus der Steinkohlefeuerung und mit Bauschutt verfüllt worden sein.

Das städtische Presseamt teilte mit: "Auf Grundlage der heute gültigen Vorschriften des Bundesbodenschutzgesetzes sind in dem Bereich die Prüfwerte der Schadstoffe überschritten." Ob Gesundheitsgefahr für die Kinder besteht, die bisher auf dem Spielplatz gespielt haben, teilte die Stadtverwaltung jedoch bis zum gestrigen Abend trotz mehrfacher Anfrage unserer Redaktion nicht mit.

Der Kinderspielplatz am Braunschweiger Platz soll eigentlich erst in diesem Herbst im Rahmen des "Spielplatzkonzeptes Krefeld" umgestaltet werden. Im Zuge dessen werden laut Stadt auch erst die Altlasten entfernt. Die Sperrung gilt wegen der Schadstoffe dennoch ab sofort. Zuletzt war der Spielplatz nach Informationen unserer Zeitung im Jahr 1990 komplett saniert worden.

Noch ist auch nicht klar, ob sich unter weiteren Spielplätzen in Krefeld Altlasten befinden. Eine letzte Untersuchung dazu datiert aus dem Jahr 1992. Die Stadtverwaltung will in der kommenden Woche intern abgleichen, welche weiteren Spielplätze und öffentlichen Flächen betroffen sein könnten. Das jetzt betroffene Areal — der Braunschweiger Platz —befindet sich nordwestlich der Lange Straße östlich des Uerdinger Zentrums.

Aufgefallen war die Altlastenfläche nur durch das aktuelle Spielplatzprogramm: Die Stadt arbeitet laufend an der Entwicklung der 168 Krefelder Kinder-Spielplätze. Der sogenannte "Spielplatzentwicklungsplan" soll das Spielen für Kinder und Jugendliche verbessern. Alle Spielplätze werden demnach auf Ausstattung, Zustand, Nutzungsintensität und Altersgruppe der Nutzer hin überprüft. Abgeglichen werden diese Erkenntnisse mit dem Wohnumfeld, der Siedlungsstruktur, Einwohnerdichte und Altersstruktur. Danach sollen die Spielplätze hinsichtlich ihrer Sanierungsnotwendigkeit bewertet werden.

Anfragen von Bürgern zu Altlasten auf privaten Grundstücken beantwortet die Stadt auf schriftliche Anforderung, zu richten an den städtischen Fachbereich Umwelt, Konrad Adenauer Platz 17, 47803 Krefeld. Infos auf www.krefeld.de.

(RP/rl/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort