Krefeld Neue Initiative befreit Krefelder Radwege vom Wildwuchs

Krefeld · Der Stadt fehlt im Haushalt das Geld für die Pflege der Radwege – jetzt greift eine Initiative von Krefelder Radfahrern zu Heckenschere und Besen.

 Vertreter des neuen Aktionsbündnisses "Fahr Rad" beim Beseitigen von Wildwuchs am Nauenweg.

Vertreter des neuen Aktionsbündnisses "Fahr Rad" beim Beseitigen von Wildwuchs am Nauenweg.

Foto: Renner

Der Stadt fehlt im Haushalt das Geld für die Pflege der Radwege — jetzt greift eine Initiative von Krefelder Radfahrern zu Heckenschere und Besen.

Ein Bündnis von Krefelder Radfahrern namens "Fahr Rad" hat am Wochenende erstmals selbst die Initiative gegen Wildwuchs auf Radwegen ergriffen. Im Aktionsbündnis vereinte Vertreter des Allgemeinem Deutschem Fahrradclubs (ADFC), des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie der Grünen hat an der Oberschlesienstraße und ab Bahndamm Nauenweg Pflanzen auf den Radwegen beseitigt. Das geschnittene Grün transportierten die Radfahrer selbst ab — in Fahrradhängern. Die Aktion soll im Frühjahr wiederholt werden. Dann soll auch die Stadt angesprochen werden, die sich aus Sicht der Radfahrer beim Abtransport des Grünschnitts immer kooperativ zeigt.

Zum Hintergrund: Der Haushaltsansatz für die Krefelder Radwege reicht bei weitem nicht, um die 250 Kilometer Wegenetz ausreichend zu pflegen. Nach Empfehlungen von Experten sind jährlich drei Euro pro Einwohner für die Unterhaltung von Radverkehrsanlagen einzuplanen. Das wären in Krefeld 750 000 Euro. Tatsächlich plant Krefeld aktuell nur mit 200 000 Euro.

Karl-Heinz Renner, Grünen-Ratsherr und Sprecher der Initiative, sagt: "Wer regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt das Problem: Je nach Jahreszeit ragen Brombeer- und Rosenranken in den Weg, wächst das Begleitgrün immer weiter in den Radweg hinein, und im Herbst bildet sich aus altem Laub eine gefährlich rutschige Schicht. Bei Dunkelheit und Regen lenken solche Hindernisse auf städtischen Radwegen die Aufmerksamkeit vom Verkehrsgeschehen ab." Aus Sicht von Renner ist der Wildwuchs auf den Radwegen inzwischen eine Unfallgefahrenquelle: "Am Birkschenweg, Steegerdyk, und der Anrather Straße ist die nutzbare Breite inzwischen dauerhaft um bis zur Hälfte der ursprünglichen Breite reduziert. Kein Autofahrer würde es hinnehmen, wenn er auf der Fahrbahn um Laubhaufen herum fahren und ungesicherten Grünflächen oder gar Büschen und Sträuchern ausweichen müsste." Kehrmaschinen oder Reinigungskräfte auf Radwegen seien inzwischen absolute Ausnahmeerscheinungen, während viele Auto-Fahrbahnen wöchentlich gesäubert und der Bewuchs von Verkehrsinseln regelmäßig zurückgeschnitten werden, kritisiert Renner.

Auf www.adfc-nrw.de/krefeld hat der ADFC eine Mängeldatenbank erstellt —dort sind Problemstellen in Krefeld aufgelistet, dort können auch neue Mängel eingestellt werden.

(sep)
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