Krefeld Ärger um Erschließungsstraße für Neubaugebiet

Krefeld · In einer Bürgeranhörung stellte die Verwaltung ihre überarbeiteten Pläne für das Neubaugebiet in Bockum-Nord vor.

Das Bockumer Zeughaus war fast vollständig besetzt. Die Verwaltung hatte zu einer Bürgeranhörung geladen, um ihre mehrfach überarbeiteten Pläne für den Bau eines Gewerbe- und Wohngebiets auf dem ehemaligen Kasernengelände vorzustellen. Zwischenzeitlich war es ruhig geworden um das Gebiet mit rund acht Hektar Grundfläche, für das 2004 erstmals Pläne präsentiert wurden. Südlich der Emil-Schäfer-Straße sollen 40 Wohneinheiten, Gewerbe und kleinflächiger Einzelhandel entstehen.

Für Zündstoff sorgt jetzt eine Änderung des Plans gegenüber der vormaligen Variante. Das Gebiet sollte ursprünglich über drei Zufahrten von der Emil-Schäfer-Straße aus erschlossen werden. Jetzt wird mit einer Entlastungsstraße über die bislang ruhige Wohngegend an der Bethelstraße geplant. "Das würde für die Bethelstraße 350 zusätzliche Autobewegungen pro Tag bedeuten", erklärt Stadtplaner Thomas Helm. "Bislang passieren im Durchschnitt 650 Autos täglich die Straße", sagt Kollege Ludger Walter. Auf vergleichbar ausgebauten und gelegenen Straßen sei hingegen ein Verkehrsaufkommen von bis zu 400 Autos pro Stunde Realität.

Dennoch stießen die Pläne bei den Bürgern auf Ablehnung. "Da wird eine irreversible Schädigung von 200 Mitbürgern in Kauf genommen", fürchtet ein Anwohner. Monika Gauger hat Sorge, dass durch vermehrte Baumfällung die Fledermauspopulation zurückginge. Angesichts des Umbaus der Haltestelle am Schwimmbad befürchten Anwohner einen "Verkehrsinfarkt". Stadtplaner Walter wird den politischen Gremien empfehlen, eine Erschließung über die Bethelstraße zu überdenken.

(RP)
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