Krefeld Minister will sich für Mies-Projekt einsetzen
Krefeld · Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) will sich dafür einsetzen, dass in Krefeld das Modell eines Golfclubhauses nach einem Entwurf von Ludwig Mies van der Rohe wie geplant errichtet werden kann. Das 600.000 Euro teure Projekt scheiterte bislang am Geld.
Christiane Lange, Sprecherin des Vereins "Mies van der Rohe in Krefeld" (Mik), nahm einen Besuch Neumanns in Krefeld zum Anlass, um dem Minister das Projekt vorzustellen. Sie kündigte an, Mittel dafür bei der Kulturstiftung des Bundes zu beantragen. Neumann, der Vorsitzender des Stiftungsrates ist, erwiderte, er könne nicht entscheiden, aber eine Empfehlung könne hilfreich sein. Der Minister bat den Krefelder CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling darum, ein entsprechendes Schreiben an ihn aufzusetzen.
Neumann war auf Einladung Hevelings nach Krefeld gekommen. Heveling wollte so um Unterstützung für die Bewerbung Krefelds um Aufnahme der Krefelder Mies-van-der-Rohe-Bauten in das Unesco-Weltkulturerbe werben. Neumann betonte allerdings, dass der Bund Bewerbungen lediglich weiterleite und nicht entscheide.
"Mik"-Sprecherin Christiane Lange ist Urenkelin des Seidenfabrikanten Hermann Lange, der mit seinem Kollegen Josef Esters Mies van der Rohe Ende der 20er Jahre mit der Anlage der Doppelvilla Esters/Lange beauftragte. Der Verein "Mik" will auf dem Egelsberg den Mies-Entwurf eines Golfclubhauses im Maßstab 1:1 nachbilden und für ein halbes Jahr zugänglich machen. Frau Lange strebt auch einen Etat für ein Beiprogramm an.
In Krefeld stehen drei von sieben in Deutschland erhaltenen Mies-Bauten aus dessen Phase des "Neuen Bauens", die den Architekten weltberühmt machte. Vor allem in den USA gebe es eine große Gemeinde von Mies-Fans, sagte Frau Lange, Krefeld sei bei Mies-Kennern in aller Welt ein Begriff.
Zu den Gästen, die den Staatsminister im Haus Lange/ Esters empfingen, gehörten Oberbürgermeister Gregor Kathstede, der CDU-Landtagsabgeordnete Winfried Schittges, die CDU-Ratsherren Peter Kaiser und Hans-Peter Kreuzberg, Kaiser-Wilhelm-Museumsleiter Martin Hentschel und Kulturdezernent Roland Schiffer.
