Kleve Film: Herr Koekkoek und die Freiheit

KLEVE · Das B.C-Koekkoek-Haus schreibt einen Kurzfilm-Wettbewerb für Jugendliche und junge Erwachsene aus. Die besten Filme kommen ins Kino-Vorprogramm. Abgabetermin ist 1. Juli, eine Jury wertet die Filme aus.

 Das B.C. Koekkoek-Haus in Kleve schreibt einen Videowettbewerb zum Thema Freiheit in Zeiten von Corona aus und hat dabei auch das 19. Jahrhundert des Herrn Koekkoek im Blick.

Das B.C. Koekkoek-Haus in Kleve schreibt einen Videowettbewerb zum Thema Freiheit in Zeiten von Corona aus und hat dabei auch das 19. Jahrhundert des Herrn Koekkoek im Blick.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es ist eine Zeit mit eingeschränkter Freiheit. Vor allem für die Jüngeren: Ausgehen geht nicht, sich treffen geht nicht, Schule geht nur bedingt und auf Abstand. Genau an diese Generation richtet sich ein Filmprojekt im Haus Koekkoek, bei dem kurze Zwei-Minuten-Filme zum Thema Freiheit gedreht werden und bis zum 1. Juli eingereicht werden sollen.

„Wir haben uns gefragt, wie die jüngere Generation jetzt mit der persönlichen Freiheit umgeht, was sie sich vielleicht wünscht, ob und wie sie sich eingeschränkt fühlt. Und da kam mir die Idee, auch mit Blick auf die Zeit Koekkoeks und das 19. Jahrhundert, die Frage nach der Freiheit zu stellen. Der Freiheit, die ich meine, wie ein Lied aus der Romantik beginnt“, sagt Ursula Geisselbrecht-Capecki, die Leiterin fes B.C. Koekkoek-Hauses.

Ein anderes Lied wurde ebenfalls Anfang der 19. Jahrhunderts populär: „Die Gedanken sind frei“ bearbeitet von Hoffmann von Fallersleben, der auch die Nationalhymne schrieb. Es war die Zeit, als als die Befreiungskriege erst zu Ende gegangen waren und 1848 die Bürger nicht nur in Deutschland gegen die Restauration aufstanden. Das sei der Hintergrund, vor dem man mit Blick auf Koekkoek über seine eigene Freiheit reflektieren kann, sagt Geisselbrecht. Ein Thema, das auch Koekkoek beschäftigt habe in seinen Ölgemälden. „Er fand die Freiheit in der Natur“, sagte Geisselbrecht.

Und weil jetzt das 21 Jahrhundert ist, sollen Jugendliche und junge Erwachsene nicht wie Koekkoek zu Palette und Pinsel greifen, sondern zum Handy und besagten Zwei-Minuten-Kurzfilm drehen, der ihre Gedanken zur Freiheit zeigt, sagt die Leiterin des Hauses Koekkoek. „Es gehe um Fragen wie: Was bedeutet für Dich ganz persönlich Freiheit heute? Was ist individuelle Freiheit, was ist politische Freiheit? Was ist ein Leben ohne Freiheit? Wie lässt sich Freiheit in einem Film ausdrücken?, sagt Geisselbrecht Capecki.

Als Filmbeiträge sind möglich: Bewegte Bilder und/oder Wortbeiträge, Poetry, Comedy, Rap, Song, Pantomime, Tanz – in Deutsch oder Englisch oder auch ohne Sprache. Eine mehrköpfige Jury entscheidet (nach Altersgruppen) im Sommer über die Gewinne nach den Kriterien: Ernsthaftigkeit der Botschaft (auch Ironie und Humor sind erlaubt!), Kraft der Bild-, Wort-, Körper- oder Musiksprache, Originalität. „Diskriminierende oder beleidigende Äußerungen sind Ausschlusskriterien!“, stellt Geisselbrecht klar.

Die besten Filme sollen im Herbst 2021 auf dem YouTube-Kanal des B.C. Koekkoek-Haus, in der VHS Kleve und als Vorfilme in den Tichelpark Kinos gezeigt werden. Für Jugendliche unter 16 Jahren muss für die Veröffentlichung eine Einverständniserklärung der Eltern vorliegen. Sponsoren haben Sach- und Geldpreise für die besten Beiträge bereitgestellt. Das Projekt wird von dem Kreativfilmer Janusz Grünspek, Kleve, in Zusammenarbeit mit dem B.C. Koekkoek-Haus betreut – da geht es auch darum, die Filme auf die Leinwand zu bringen.

„Ich bin gespannt, welche filmischen Interpretationen zum Thema eingereicht werden und freue mich, den Siegerbeitrag demnächst im Vorprogramm des Klever Kinos präsentieren zu können. Ein tolles Projekt, bei dem es lohnt, mitzumachen“, sagt Reinhard Berens von den Klever Tichelpak-Cinemas, die auch mit im Boot sind.

Teilnahmeberechtigt sind Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 25 Jahren, zugelassen sind nur Beiträge von Einzelpersonen oder Zweier-Gruppen (gemäß Corona-Bestimmungen). Zulassungsvoraussetzung für die Filmbeiträge: eigene Autorenschaft, eigenes Urheberrecht, kein Covern, keine Einfügung vorgefertiger Clips. Einlieferung bis 1. Juli, mit der Angabe von Namen, Alter, Kontakt (und evtl. Pseudonym unter dem veröffentlicht werden soll) per www.wetransfer.com an Ursula Geisselbrecht, künstlerische Leitung im Museum B.C. Koekkoek-Haus: geisselbrecht@koekkoek-haus.de

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