Wirtschaft Krefelder Industrie: Drastischer Einbruch beim Auslandsgeschäft

Krefeld · Der Export Krefelder Industrieunternehmen ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 um 12,7 Prozent zurück, teilten die Landesstatistiker mit.

 Die chemische Industrie spielt am Standort Krefeld eine wichtige Rolle: Im Chempark Uerdingen sind unter anderem mit Lanxess und Covestro Unternehmen angesiedelt, die ihre Geschäfte weltweit machen.

Die chemische Industrie spielt am Standort Krefeld eine wichtige Rolle: Im Chempark Uerdingen sind unter anderem mit Lanxess und Covestro Unternehmen angesiedelt, die ihre Geschäfte weltweit machen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Zahl der beschäftigten in der Industrie in Krefeld ist seit 2016 um rund 2000 auf 20.973 in 2018 gestiegen. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit einher ging allerdings kein Umsatzzuwachs. Im Gegenteil: Der Umsatz der 114 Krefelder Industriebetriebe sank um 7,6 Prozent von 9,6 auf 8,9 Milliarden Euro. Ausschlaggebend war das Rekordtief im Export. Der Umsatz aus dem Auslandsgeschäft sank von knapp 5,6 Milliarden auf knapp 4,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 12,8 Prozent. Das teilte das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) in seiner neuen Erhebung mit.

Wie wichtig das Exportgeschäft für Krefelder Industrieunternehmen ist, zeigt die Exportquote. Die liegt aktuell bei 54,6 Prozent und stellt einen Niedrigstwert seit 2014 dar. Den Höchstwert ermittelten die Statistiker für das Jahr 2016 mit 60,5 Prozent. Die Krefelder Wirtschaft ist in deutlich höherem Maße exportabhängig wie die Industriebetriebe Nordrhein-Westfalens.

10.289 nordrhein-westfälische Industriebetriebe erwirtschafteten im Jahr 2018 einen Umsatz von 357,8 Milliarden Euro. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 7,7 Milliarden (plus 2,2 Prozent) mehr als im Jahr 2017. Die Inlandsumsätze stiegen dabei um 2,4 Prozent und die Auslandsumsätze um 2,0 Prozent. Die Exportquote, also der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz, erreichte im vergangenen Jahr mit 44,3 Prozent fast das Vorjahresniveau (2017: 44,4 Prozent).

Den größten Anteil am Gesamtumsatz hatte 2018 der Maschinenbau mit 49,6 Milliarden Euro (plus 5,0 Prozent gegenüber 2017), gefolgt von der Chemischen Industrie (44,1 Milliarden Euro; plus 1,2 Prozent) und der Metallerzeugung und -bearbeitung (43,3 Milliarden Euro; plus 5,2 Prozent). Weitere umsatzstarke Wirtschaftszweige der NRW-Industrie waren die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (36,0 Milliarden Euro; minus 3,0 Prozent), der Automobilbau (34,3 Milliarden Euro; plus 3,6 Prozent) und die Herstellung von Metallerzeugnissen (33,6 Milliarden Euro; plus 0,8 Prozent).

Die 10.289 in Nordrhein-Westfalen statistisch erfassten Industriebetriebe beschäftigten Ende September 2018 insgesamt 1.258.500 Personen; das waren rund 30.200 Arbeitsplätze (plus 2,5 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Nahezu jede(r) sechste Beschäftigte in der Industrie war im Maschinenbau tätig (206.600 Personen; plus 3,4 Prozent gegenüber 2017). Weitere 179.000 Personen (plus 0,9 Prozent) waren im Bereich der Herstellung von Metallerzeugnissen und 109.300 (plus 2,0 Prozent) im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung beschäftigt.

Die Angaben beziehen sich auf Betriebe von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und des Bergbaus sowie der Gewinnung von Steinen und Erden mit im Allgemeinen 20 oder mehr tätigen Personen.

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