ADFC Test Radfahrer geben Krefeld die Note 4,2

Krefeld · Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club hat beim Fahrradklima-Test 170.000 Bürger interviewt, wie fahrradfreundlich ihre Stadt sei.

 Die Ergebnisse für Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern.

Die Ergebnisse für Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern.

Foto: ADFC

Fahrradfahrer aus Krefeld drückten in der weltweit größten Befragung zur Fahrradfreundlichkeit einer Stadt einmal mehr ihre Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten aus. Die Seidenstadt landete mit der Gesamtnote von 4,32 auf Platz 19 von 25 deutschen Großstädten in der Kategorie zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern. Die Durchschnittsnote lag laut Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club (ADFC), der die Befragung zum achten Mal durchgeführt hat, bei einer Note minimal schlechter als ausreichend (4,02). Mit der aktuellen Befragung von 383 Krefelder Fahrradfreunden schneidet die Seidenstadt noch einmal schlechter ab als beim Fahrradklima-Test vor drei Jahren. Damals gab es eine 4,1.

Per Fragebogen konnten Teilnehmende beurteilen, ob beispielsweise Radwege im Winter geräumt werden oder ob sie sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Ergebnisse geben Verkehrsplanern und politisch Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen zum Erfolg ihrer Radverkehrsförderung und nützliche Hinweise für Verbesserungen.

170.000 Bürger haben sich 2018 an der Umfrage beteiligt – das sind 40 Prozent mehr als 2016. Sie haben 683 Städte und Gemeinden bewertet (2016: 539). Ihre Bewertungen sind alarmierend: Die Note für die Fahrradfreundlichkeit in allen Kommunen sank von 3,81 (2016) auf 3,93. Damit ist das Radklima in Deutschland nur ausreichend. Auch das Sicherheitsgefühl hat sich auf 4,16 verschlechtert. 81 Prozent möchten getrennt vom Autoverkehr Rad fahren, bei den Frauen sind es sogar 86 Prozent. Zur Frage, wie aussagekräftig die Ergebnisse sind, weist der ADFC darauf hin, dass 74 Prozent der Teilnehmer täglich Rad fahren und die Bedingungen vor Ort genau kennen. Dies gelte auch aus der Autoperspektive, denn 75 Prozent hätten einen Pkw zur Verfügung.

Besonders schlecht beurteilten die Interviewten den Zustand der Fahrbahnoberflächen. Schlaglöcher, Unebenheiten und Schmutz fielen negativ ins Gewicht. Die Schaltung der Ampeln ist überdies ein eindeutiger Hinweis, welchem Verkehrsmittel in Krefeld der Vorrang eingeräumt wird. Das ist das Auto und nicht das Fahrrad. Ebenfalls mangelhaft sind laut Umfrage die Ausschilderungen von Baustellen für Radler und die Kontrollen von Falschparkern auf Fahrradwegen. Zugeparkte Radwege beeinträchtigen nicht nur den Fahrkomfort, sondern die Verkehrssicherheit.

 Hafelsstraße: Noch gibt es Parkplätze und die Radfahrer teilen sich "friedlich" mit den PKW die Fahrbahn.

Hafelsstraße: Noch gibt es Parkplätze und die Radfahrer teilen sich "friedlich" mit den PKW die Fahrbahn.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Positiv registriert ist die Öffnung der Einbahnstraßen für Radfahrer. Hier schnitt Krefeld mit der Note 2,8 ab. Der Durchschnitt aller 25 Großstädte liegt allerdings bei 2,76. Bessere Noten im Bereich befriedigend gab es für die Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Fahrrad, die Beschilderung, die Möglichkeit zur zügigen Fortbewegung und das gute Nebeneinander von Jung und Alt bei der Fortbewegung mit dem Zweirad. Ferner bleiben in der Regel auch Konflikte mit Fußgängern aus. Dafür gaben die Befragten eine 3,6. Beteuerungen der Politik, sich für das umweltfreundliche Fortbewegungsmittel einzusetzen, glauben die Krefelder eher wenig bis gar nicht. Die Infrastruktur bekommt die Note 4,7. Der Komfort beim Radfahren sogar eine 4,8.

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