Neueröffnung Schrauberwerkstatt für Motorrad-Fans

Krefeld · „Motovation“ heißt die jetzt eröffnete Motorradwerkstatt, in der Selbstschrauber sich eine Hebebühne samt Werkzeugwagen mieten können, um Reparaturen an ihrer Maschine durchzuführen. Fachkundige Unterstützung gibt es von Kfz-Techniker-Meister Swen Landen, der auch Workshops anbietet.

 Swen Landen ist Kfz-Techniker-Meister und leidenschaftlicher Motorrad-Fahrer. In seiner Werkstatt an der Peter-Lauten-Straßen bietet er Reparatur-Dienstleistungen an, aber auch Hilfe zur Selbsthilfe. Am kommenden Samstag findet ein Workshop nur für Frauen statt.

Swen Landen ist Kfz-Techniker-Meister und leidenschaftlicher Motorrad-Fahrer. In seiner Werkstatt an der Peter-Lauten-Straßen bietet er Reparatur-Dienstleistungen an, aber auch Hilfe zur Selbsthilfe. Am kommenden Samstag findet ein Workshop nur für Frauen statt.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Motorräder sind seit vielen Jahren seine Leidenschaft: Jetzt hat der Krefelder Kfz-Techniker-Meister Swen Landen sich mit einer Motorradwerkstatt für Selbstschrauber an der Peter-Lauten Straße selbstständig gemacht. „Ein vergleichbares Angebot gibt es im Umkreis von hunderten Kilometern nicht“, sagt Landen. „Motovation“ heißt sein Unternehmen, das in einer lichtdurchfluteten Halle in Grönland, in unmittelbarer Nachbarschaft zum „Emmaus“-Gelände, eine Heimat gefunden hat.

In der Miet- und Meisterwerkstatt können Motorrad-Freaks nicht nur selber schrauben und sich, wenn nötig, von dem Kfz-Meister helfen lassen, beziehungsweise ihre Maschine bei ihm in Reparatur geben oder die Inspektion durchführen lassen. Landen bietet einmal im Monat auch Workshops an, in denen sich Biker sich fortbilden können. Am kommenden Samstag, 16. März, 10 bis 15 Uhr, findet erstmals ein Technikkursus ausschließlich für Motorrad-Fahrerinnen statt. „Frauen haben ganz andere Fragen und Erwartungen als Männer“, sagt Landen. Männer hätten meist „hochtechnische Fragen“ die sehr ins Detail gehen. „Frauen gestehen sich eher Schwächen ein. Bei ihnen geht es zum Beispiel darum, zu lernen, wie man das Motorrad aufhebt. Oder darum, sicherzustellen, dass Inspektion und Werkstattbesuche zum richtigen Zeitpunkt terminiert sind. Also zu erkennen, wenn etwas an der Maschine gemacht werden muss.“ Landen kritisiert die Fahrschulausbildung: „So simple Dinge wie Tanken, Reifendruck messen oder das Alter eines Reifen zu erkennen werden den Fahrschülern nicht mehr beigebracht“, sagt er. In seinen Kursen können eben diese Basics gelernt werden. Aber auch die richtige Fahrposition ist zum Beispiel Thema: „Viele sitzen falsch auf ihrer Maschine, dabei kann man die Sitzposition mit wenigen Handgriffen verbessern, zum Beispiel, indem man den Lenker dreht.“ Landen bringt seinen Schülern auch Tricks bei: „Wenn man das Rad dreht und einen Schraubenschlüssel an die Speichen hält, muss es gleichmäßig klingen, sonst kann es sein, dass das Speichenrad defekt ist“, sagt er.

Ihm ist es — nicht ohne Grund — ein Anliegen, die Sicherheit von Motorradfahrern zu steigern: Landen selber war nämlich in zwei schwere Motorradunfälle verwickelt. Trotz gravierender Verletzungen hat er weder die Freude am Fahren verloren noch das Motorradfahren aufgegeben. „Allerdings fahre ich am liebsten dort, wo wenig Autoverkehr ist, zum Beispiel Offroad in Rumänien“, sagt er. Montags, wenn seine Werkstatt geschlossen ist, macht er gern längere Touren, im Bergischen Land oder im Gebiet Maas-Schwalm-Nette. Und denkt sogar über die Anschaffung eines Motorrad-Seitenwagengespanns nach — um seine kleine Tochter mitnehmen zu können. Auch seine Frau ist leidenschaftlicher Motorrad-Fan.

Swen Landen ist ein Spätberufener. Erst im Alter von 37 begann er seine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, schloss die Meisterschule direkt an. Der studierte Betriebswirt arbeitete zuvor 15 Jahre in einer Werbeagentur, war später ADAC-Fahrsicherheitstrainer. Eine Tätigkeit als Geschäftsführer beim Verband der Motorrad-Instandsetzungsbetriebe war ihm zu schreibtischlastig. „Mir hat das Schrauben gefehlt, mit den Händen was zu leisten und zu schaffen, greifbare Ergebnisse zu haben.“ So war die Selbstständigkeit logische Konsequenz.

Kunden von „Motovation“ können an der Peter-Lauten-Straße ganz unterschiedliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Das Mieten einer Hebebühne samt Werkzeugwagen kostet 10 Euro pro Stunde. Wird Landens Hilfe gebraucht, kostet das 20 Euro pro angefangener Viertelstunde. Die Meisterstunde für Reparaturen, die bei Landen in Auftrag gegeben werden, kostet 70 Euro. Mehr Informationen gibt es über Facebook unter „Motovation“.

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