Krefeld Haus Verberg: Erster Verdächtiger in U-Haft

Krefeld · Staatsanwaltschaft und Polizei sind bei ihren Ermittlungen nach dem mysteriösen Brand im Haus Verberg offenbar einen großen Schritt weiter. Wie Axel Stahl, Sprecher der Krefelder Staatsanwaltschaft, bestätigte, sitzt seit gestern ein Hauptverdächtiger in Untersuchungshaft - es handele sich dabei um den mutmaßlichen Brandstifter, der aus einer Nachbarstadt kommt. Seine Beziehung zum Eigentümer der Immobilie werde derzeit geprüft, teilte Stahl mit. Somit gibt es drei Beschuldigte, von denen einer Mitarbeiter des städtischen Bauamtes ist. Gegen ihn wird wegen möglicher Korruption ermittelt. Der städtische Mitarbeiter befindet sich allerdings nicht in Untersuchungshaft, betonte die Staatsanwaltschaft.

Zum Hintergrund: Im November 2014 brannte das Haus Verberg, eine ehemalige Gaststätte an der Moerser Landstraße, aus, das vorher von der ehemaligen Eigentümerin verkauft worden war. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer im Haus Verberg "die Grundlage für die Neubebauung des dazugehörigen Grundstücks" geschaffen habe. Zwar habe es vonseiten der Stadt alle nötigen Genehmigungen für den Abriss und Neubau gegeben, betonte die Staatsanwaltschaft. Verdächtig ist aber für die Ermittler die Tatsache, dass sich auf dem Haus vor dem Brand eine Mobilfunkantenne befand. Als möglich gilt, dass es für den Abbau dieser Anlage keine Genehmigung gab. Unsere Zeitung fragte gestern den Krefelder Staatsanwalt Axel Stahl: "Hat die Staatsanwaltschaft Erkenntnisse, dass für die Mobilfunkanlage auf dem Dach bis zum Zeitpunkt des Brandes noch keine Abbaugenehmigung vorlag?" Antwort Stahls: "Der Umstand ist bekannt." Vodafone als Betreiber der Anlage wollte sich nicht dazu äußern, bestätigte aber auf Anfrage, dass es bisher noch keinen Ersatz für die Mobilfunkanlage auf dem Dach gibt.

Die Ermittlungen im Bauamt der Stadtverwaltung hätten eine große Dynamik verursacht, sagte Axel Stahl.

(sep)
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