Krefeld Familiengefühle bei Patricia Kelly

Krefeld · Zu einem besonderen Konzert im Kulturpunkt der Friedenskirche fand sich ein besonderes Publikum ein. Schon als es in den Saal strömte, konnte man am Leuchten in den Augen erkennen, dass viele noch vom Zauber beseelt waren, den sie als Kinder und Teenager bei der Kelly Family empfunden hatten.

 Mit Stimme und Gefühl begeisterte Patricia Kelly ihre Fans beim Konzert im Kulturpunkt Friedenskirche, am Klavier Benjamin Schäfer.

Mit Stimme und Gefühl begeisterte Patricia Kelly ihre Fans beim Konzert im Kulturpunkt Friedenskirche, am Klavier Benjamin Schäfer.

Foto: Lothar Strücken

Nun stand Patricia Kelly solo auf der Bühne. Von Jazz — wie angekündigt — sollte man bei diesem Repertoire nicht sprechen. Zwar swingte ihr Begleit-Trio — Benjamin Schäfer (Piano), Michael Gerards (Bass) und Benny Mokross (Schlagzeug) — recht ordentlich, wo immer es Gelegenheit dazu hatte, doch melodisch war das Konzert eher im Bereich Pop-Musik anzusiedeln, auch inhaltlich knüpfte sie mit den überwiegend von ihr selbst stammenden Liedern an das Flair an, das ihre Fans von ihr kannten.

"I'll be there for you, my friend" hieß programmatisch die Schlüsselzeile des ersten Songs, "Diamond Ring", "Put On The Light", "Strange World" und "Open Your Heart" gehörten zu den Titeln, die ein Teil des Publikums wie ein einstudierter Chor mitsingen konnte.

Kelly bewegte sich überwiegend in der höheren Tonlage und schaffte es bei aller Gefühligkeit, nicht in sentimentalen Schmalz abzugleiten. Mit "You're My Life" gelang ihr ein leicht bluesiger Klang mit Altfärbung, "A New Room" war subtil phrasiert, und wenn's dramatisch wurde, erinnerte sie an Melanie Safka, auch wenn sie dabei ebenso an die Grenzen ihrer Stimme stieß wie beim Versuch zu rocken wie in "Street Kid".

Zwischendurch plauderte sie wie das sprichwörtliche Mädchen von nebenan, erzählte auch von den beiden Krefelder Ärzten, die der Kelly Family schon vor Jahr und Tag verbunden waren und bedankte sich artig bei Hans-Jörg Böckeler, der für den guten Sound sorgte. Family-Feeling kam endgültig auf, als sie zur Gitarre griff und für ein spanisches Volkslied ihre älteste Schwester Caroline auf die Bühne bat, die ihr einst die ersten Lieder beigebracht und während des Konzerts im Publikum gesessen hatte.

(RP)
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