Handball Bayer rutscht auf Abstiegsrang

Im Spiel gegen die SG Ahlen hat der SC Bayer 05 Uerdingen seine gute Position im Abstiegskampf der Dritten Handball-Bundesliga verloren. Der Endstand von 30:37 lässt das Team auf den ersten Abstiegsrang rutschen.

Handball Der SC Bayer 05 Uerdin-gen hat seine gute Position im Ab-stiegskampf der Dritten Bundesliga verloren. Die eigene Partie beim Mitkonkurrenten SG Ahlen mit 30:37 (15:16) verloren, dazu fünf Siege und ein Unentschieden der sechs Mitabstiegskonkurrenten in den parallelen Partien: Das alles in der Summe ließ Bayer vom sechs-ten auf den zehnten und damit ersten Abstiegsrang abrutschen. Jetzt muss die letzte Saisonpartie am kommenden Samstag zu Hause gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten TuS Spenge unbedingt gewonnen werden - ein Szenario, das Bayer-Trainer Jörg Förderer vor Wochen auf jeden Fall verhindern wollte.

Uerdinger spielten vorerst stärker

Mit den Worten "Heute geht es um die Zukunft des Handballs in Ahlen", stilisierte der Hallensprecher die Bedeutung der samstäglichen Partie hoch. Doch es waren zunächst die Gastgeber, die mit die-sem Druck des unbedingten Gewinnenmüssens nicht so gut zu Recht kamen. Bereits früh fingen sie sich einen Großteil ihrer insge-samt zehn Zweiminutenstrafen - Bayer erhielt in den 60 Minuten lediglich drei - ein. Auch griff ihr Trainer Rob de Pijper bereits Mitte der ersten Spielhälfte persönlich ins Spielgeschehen ein. "Ich hatte das Gefühl, meiner Mannschaft helfen zu können", sagte der 35 jahre alte Niederländer. Eine Aussage, die auch von seinem 38 Jahre alten Uerdinger Pendant Jörg Förderer stammen könnte, der kurz danach ebenfalls persönlich das Parkett betrat. Dennoch lagen die Vorteile zunächst auf Uerdinger Seite, und beim Stand von 14:12 für die Gäste nahm Ahlen seine Auszeit. Mit Erfolg, denn in den neun Minuten bis zur Halbzeit drehten die Gastgeber das Ergebnis auf 16:15 für sich.

Zum Albtraum für die Uerdinger Spieler avancierte in Halbzeit zwei Ahlens Torwart Tomás Mrkva, der sonst im Erstligateam der HSG Ahlen-Hamm zum Einsatz kommt, aber mit einer Doppelspielberechtigung ausgestattet ist. Reihenweise entschärfte der 22-jährige Tsche-che, der auch zum erweiterten Ka-der der Nationalmannschaft seines Landes gehört, hundertprozentige Torgelegenheiten der Uerdinger. "Und trotzdem erzielen wir gegen so einen Spieler 30 Tore", ärgerte sich Bayer-Kapitän Thomas Pannen, der selbst auch mit einem Strafwurf und einmal frei stehend am Kreis scheiterte. Auf die Verliererstraße gerieten die Uerdinger Mitte der zweiten Halbzeit, als Ahlen - angefeuert von 500 Zuschauern in der Halle - auf 29:25 davonzog. Die Auszeit, die Bayertrainer Förderer acht Minuten vor dem Ende zog, brachte auch keine Wende mehr. Leichtfertige Ballverluste im Uerdinger Angriffsspiel ermöglichten Ahlen, das Ergebnis sogar noch auf den Endstand von 37:30 auszubauen - auch wenn die Gastgeber über das gesamte Spiel gesehen nicht sieben Tore besser waren.

(RP)
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