Korschenbroich Grüne fordern bessere Erschließung

Korschenbroich · Gestern Abend machte der Rat den Weg frei für das neue Wohngebiet "An der Niers-Aue". Mit dem Satzungsbeschluss ist der B-Plan rechtskräftig. Ab Herbst wird gebaut. Häuser und Wohnungen für mehr als 1000 Menschen sollen entstehen.

 Die 19,6 Hektar große Ackerfläche zwischen der Gilleshütte und den beiden Landstraßen 31 und 381 wird in zwei Schritten bebaut: Mit der Erschließung wird bereits in diesem Monat begonnen.

Die 19,6 Hektar große Ackerfläche zwischen der Gilleshütte und den beiden Landstraßen 31 und 381 wird in zwei Schritten bebaut: Mit der Erschließung wird bereits in diesem Monat begonnen.

Foto: Wiedner-Runo

In zwei zeitlich versetzten Schritten soll das neue Baugebiet "An der Niers-Aue" im Westen Korschenbroichs erschlossen werden. Langfristig sollen dort bis zu 1000 Menschen ein neues Zuhause finden. Gestern Abend stimmte der Stadtrat dem Satzungsbeschluss zum Bebauungsplanverfahren zu und machte damit den Weg frei zur praktischen Umsetzung. Allerdings gab's vorab noch erheblichen Klärungsbedarf bei den Bündnisgrünen. Sie bestanden darauf, dass die vorhandene Fußgängerbrücke auch für Rollstuhlfahrer und Rollator-Nutzer entsprechend angepasst werden muss. "Die Rampen sind viel zu steil", brachte Fraktionschef Wolfgang Houben die Forderung auf den Punkt.

Zum Verständnis: Mit dem neuen Baugebiet "An der Niers-Aue" hatte sich Berthold Tumbrink, der Behindertenbeauftragte der Stadt Korschenbroich, intensiv befasst. Allerdings gab's schon im Vorfeld eine Panne. Die Verwaltung hatte seine Hinweise und Anregungen schlichtweg vergessen. Sie fehlten im Fachausschuss am 17. Januar als Stellungnahme für den Aufstellungsbeschluss des Bebaungsplanes. Für das Missgeschick hatte sich der Beigeordnete Georg Onkelbach bei den Fraktionen förmlich entschuldigt. Gestern Abend wurde die Stellungnahme Tumbrinks als Tagesordnungspunkt nachgearbeitet. Allerdings längst nicht zur Zufriedenheit der Grünen. Für Houben war die Verwaltungsvorlage ein deutliches "Abwatschen" Tumbrinks: "Wenn sich eine Stadt einen Behindertenbeauftragten leistet, darf man nicht so mit ihm umgehen."

Tumbrink hatte in seiner Eingabe unter anderem auf die vorhandene Fußgängerbrücke hingewiesen, die über die Landesstraße 31 führt und die Innenstadt schon jetzt mit dem Plangebiet verbindet. Er hat Zweifel, ob die aktuelle Wegeführung den Vorgaben und damit den "Ansprüchen mobilitätseingeschränkter Menschen" entspricht. Tumbrink kritisiert nicht nur die fehlenden Verweilflächen und die unzureichenden Handläufe, sondern speziell die Neigung der Rampen.

Houben unterstellte der Verwaltung, die Belange der Behinderten nicht ausreichend im Blick zu haben, dabei bezog er sich auf den Hinweis "das ist nicht Gegenstand des Bauplanverfahrens". Bürgermeister Venten sprach hingegen von einem juristischen Verfahren, und versuchte einzulenken: "Die Ertüchtigung der Brücke ist sinnvoll und garantiert im Sinne von uns allen. Zuständig ist aber der Bauausschuss." Wie ernst es der Verwaltung ist, zeigte Onkelbachs Zusage: "Wir werden das Thema Brücken-Ertüchtigung direkt am 16. Februar im Bauausschuss auf der Tagesordnung haben."

(NGZ)
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