Kreis Kleve Stunde der Wintervögel im Kreis Kleve

Kreis Kleve · Der Nabu ruft alle Gartenbesitzer auf, vom 3. bis zum 6. Januar ihre gefiederten Gäste zu zählen. So soll auf möglichst breiter Basis die Entwicklung der Vogelbestände registriert werden. Unter den Teilnehmern werden Sachpreise verlost.

Vom 3. bis 6. Januar findet deutschlandweit wieder unter der Regie des Nabu die "Stunde der Wintervögel" statt. An diesen Tagen rufen auch die Naturschützer der Nabu in Kranenburg alle Naturfreunde im Kreis Kleve auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Gezählt werden soll nur im Siedlungsbereich — also nicht im Wald oder auf freiem Feld.

Dies bedeutet aber nicht, dass nicht auch Gartenbesitzer in ländlichen Regionen, die relativ einsam wohnen, ihre gefiederten Gäste dort zählen sollten. Im Vorjahr beteiligten sich trotz des schmuddeligen Wetters bundesweit immerhin mehr als 90 000 Naturfreunde an der "Stunde der Wintervögel", in NRW meldeten rund 16 000 Vogelfreunde ihre Beobachtungen.

Um zu erfahren, wo welche Wintervögel vorkommen und wie häufig sie sind, benötigt der Nabu die Daten möglichst vieler Naturfreunde. So lasse sich auch langfristig feststellen, wie sich Veränderungen, wie etwa der Klimawandel oder regional auftretende Krankheiten, auf die Vogelwelt auswirkten. "Es geht bei der Aktion vor allem darum festzustellen, wie sich die Bestände entwickeln", meint Johan Thissen von der Nabu-Naturschutzstation in Kranenburg. "Je genauer wir über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser können wir uns für den Schutz der Vögel einsetzen", erklärt Bernd Jellinghaus, Sprecher des Nabu-Landesfachausschusses Ornithologie und Vogelschutz und fügt hinzu: "Ohne solche ,ehrenamtlichen Aktionen' wäre das gar nicht möglich."

Im Mittelpunkt der Aktion "Stunde der Wintervögel" stünden vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten, die auch den Winter im Kreis Kleve verbringen, wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Bei Nahrungsengpässen tauchten in manchen Wintern allerdings in großer Zahl auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig oder Bergfink auf. Besondere Aufmerksamkeit verdiene 2014 der Grünspecht, den der Landesbund für Vogelschutz und Nabu zum Vogel des Jahres gekürt hat. "Zwar ist dieser längst nicht so häufig wie der Buntspecht, aber auch der Grünspecht lässt sich zunehmend in Gärten und Parks blicken", so Bernd Jellinghaus weiter.

Eine besondere Qualifikation ist für die Teilnahme nicht nötig; was zählt, sind Freude und Interesse an der Vogelwelt. Unter den Teilnehmern werden ein Leica-Fernglas sowie zahlreiche Bücher und weitere Sachpreise verlost. Die Auswertung der Meldungen wird im Internet live zu verfolgen sein.

Und so funktioniert die "Stunde der Wintervögel": Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig entdeckt wird. Die Beobachtungen können im Internet unter http://www.stundederwintervoegel.de gemeldet, per Telefon (kostenlose Rufnummer am 4. und 5. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800 1157115) durchgegeben oder auf einer Zählkarte per Post an den Nabu geschickt werden. Zur Unterstützung stehen im Internet eine Zählhilfe, Porträts der häufigsten Arten sowie Tipps zur sinnvollen Winterfütterung und zum vogelfreundlichen Garten zur Verfügung. Teilnahmeschluss, letzter Abgabetag für Zählergebnisse, ist Dienstag, 14. Januar 2014.

(RP)
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