Auf einem trotz der Witterungsbedingungen gut bespielbaren Platz entwickelte sich ein von der Taktik geprägtes Kampfspiel. Beide Teams legten Priorität auf die defensive Grundordnung und lauerten jeweils auf Fehler des Gegners. Goch agierte trotz nominell offensiver Aufstellung sehr verhalten, Ratingens Coach Bernd Klotz hatte vor heimischer Kulisse gar nur einen Stürmer nominiert. So neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken. Da beide Defensivreihen kaum etwas zuließen, hatten Torchancen Seltenheitswert. Thomas Zelles bot sich die erste für die leicht überlegenen Gastgeber in der 38. Minute nach Zuspiel von Fiedorra, doch der Mittelfeldmann verzog. Auf Gocher Seite war der Unmut vier Minuten später groß: Asim Kus hatte den Ball im Strafraum angenommen und abgeschirmt, sein Gegenspieler ihn niedergestreckt, doch der erwartete Elfmeterpfiff blieb aus. Auch ein Fernschuss von Andre Köhler brachte nicht die erhoffte Gocher Führung, die Ratingen aus der Reserve hätte locken können. (45.) So hielten sich beide Teams auch in Durchgang zwei strikt an die taktische Vorgabe. Einzig Daniel Rey bot sich noch die Großchance, die Partie zu Gunsten der Gastgeber zu entscheiden, doch sein Kopfball landete in den Armen von Minas (61). Ansonsten bestand lediglich Torgefahr bei Standardsituationen, doch irgendein Bein der jeweiligen Defensivreihe war am gestrigen Abend stets schneller als das der Stürmer. „Heute hatte wohl keiner mehr als einen Punkt verdient“, bilanzierte Gochs Co-Trainer Andreas Bergmann.

Víktoria Goch: Minas – Dehn (79. Danish), Rörthmans, Schulte-Kellinghaus, Köhler, J. Schulz, Galster, Offermanns, Kus, Klopacz (88. Möllecken), Tiganj.