Fußball Jubel nach Tiefschlaf

Das Spitzenspiel der Fußball-Oberliga ging gestern Abend im Ulrich-Haberland-Stadion über die Bühne. Gegen den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen erkämpfte sich der 1. FC Kleve mit dem Schlusspfiff ein 2:2.

Im Ulrich-Haberland-Stadion erwischte gestern Abend der 1. FC Kleve vor rund 400 Zuschauern einen Einstand nach Maß. Zehn Minuten waren gespielt, da lagen sich die Schützlinge von Trainer Arie van Lent ein erstes Mal jubelnd in den Armen. Heinrich Losing hatte einen Freistoß von Patrick Goncalves mit dem Hinterkopf in die Maschen des Leverkusener Kastens gehoben. Über Bayer-Keeper Eric Domaschke hinweg, der bei dieser Aktion nicht die glücklichste Figur machte.

Bange Minuten

In der 28. Spielminute musste FC-Keeper Müller zum ersten Mal in diesem Spiel eingreifen, als Lakicevic aus zehn Metern den Ball aber nicht voll erwischte. Eine Minute später sauste ein Fernschuss des Leverkuseners Faty an die Oberkante des FC-Kastens. Dann strich ein Kopfball von Bayer-Torjäger Schmidt am langen Pfosten vorbei, kurz darauf traf Lartey nur das Außennetz. Bange Minuten, die der engagiert spielende 1. FC Kleve in dieser Phase zu überstehen hatte, ohne dass er selbst für Entlastung sorgen konnte. Die Pässe aus dem Mittelfeld waren stets eine sichere Beute der Leverkusener Abwehr.

In den ersten fünf Minuten nach der Pause verspielte der FC den Ertrag aus dem ersten Durchgang. Zunächst drückte Schmidt (47.) einen auf den kurzen Pfosten geschlagenen Eckball halb im Liegen mit dem Kopf ins Tor. Da befand sich die Klever Abwehr wohl in Gedanken noch in der Kabine. Und hellwach waren die FC-Abwehrrecken auch drei Minuten später noch nicht, als der Leverkusener Lartey einen Stellungsfehler der Klever Abwehr ausnutzte, loszog und durch Behrendt nur per Foul gestoppt werden konnte. Den Strafstoß hämmerte Schmidt halbhoch und unhaltbar ins rechte Toreck. Innerhalb von nur drei Minuten hatte sich das Ergebnis gegen die Mannen vom Bresserberg gewendet, die sich fortan in der ungünstigen Position befanden. Die Vorentscheidung zu Gunsten der Bayer-Elf vereitelte FC-Keeper Müller, der in der 60. Spielminute mit einem Superreflex einen Kopfball des Leverkuseners Naki aus kürzester Distanz glänzend parierte.

Mit weiter zunehmender Spieldauer konnte sich 1. FC Kleve dann wieder besser in Szene setzen. Güney, der eingewechselte Koep und Freistoßspezialist Goncalves hatten gute Möglichkeiten, die allerdings nicht den Weg ins Tor des nicht unbedingt sicheren Domaschke fanden. Das Urteil bestätigte der Bayer-Keeper dann in der 89. Minute, als er Kleves Mannschaftskapitän Podszus im Strafraum in dessen Lauf grätschte und ihn dabei zu Fall brachte. Den durchaus fragwürdigen Elfmeter verwandelte Güney kompromisslos zum Punktgewinn für den 1. FC Kleve.

FC-Trainer van Lent erklärte: „Das Unentschieden geht in Ordnung. Wenn einem der Ausgleich so spät gelingt, kann man mit dem Ergebnis gut leben. Erschrocken war ich über die ersten Minuten nach der Pause, als meine Mannschaft in kürzester Zeit die schöne Führung aus der Hand gab.“

(RP)
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