Kleve Selbsthilfegruppe Diabetes in Kleve gegründet

Kleve · Es gibt ein monatliches Treffen im St.-Antonius-Hospital Kleve.

 Gründerin Viktoria Bartlitz mit Chefarzt Ufuk Gündug.

Gründerin Viktoria Bartlitz mit Chefarzt Ufuk Gündug.

Foto: Klaus-Dieter Stade

(RP) Viktoria Bartlitz (22) ist zuckerkrank. Und sie setzt sich aktiv mit ihrer Erkrankung auseinander. Gemeinsam mit anderen Betroffenen hat sie eine Selbsthilfegruppe gegründet: Treffpunkt Typ-1-Diabetes. Die Mitglieder treffen sich einmal monatlich zum aktiven Austausch in Kleve.

Der Weg zu ihrer Diagnose Diabetes Typ 1 war klassisch. „Ich hatte die typischen Symptome“, erinnert die junge Kleverin sich an aufreibende Monate im Jahr 2010. „Durst, vermehrter Harndrang, Schwindel, Gewichtsabnahme und eine lähmende Müdigkeit.“ Mit der Diagnose musste sie ihr Leben ändern. Weil ihre Bauchspeicheldrüse kein oder nur sehr wenig Insulin produziert, müssen Diabetes-Typ-1-Patienten täglich Insulin spritzen. Die Insulinbehandlung schützt vor zu starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels und Beschwerden durch Unter- und Überzuckerungen. „Für mich war das gerade am Anfang eine große Hürde“, erinnert sich Viktoria Bartlitz. Umso wichtiger findet sie es, sich mit anderen Betroffenen austauschen zu können. „Kein Arzt, kein Angehöriger, kein Partner kann nachvollziehen wie es uns mit der Krankheit geht“, weiß sie. „Deshalb ist der Kontakt unter Betroffenen etwas Besonderes.“

Und deshalb gab sie den Anstoß zur Gründung eines Treffpunktes, den es in Kleve bisher nicht gab. „Jeder Betroffenen hat eigene, ganz besondere Erfahrungen gemacht, die für andere Betroffene interessant und hilfreich sein können“, sagt sie. Das reicht von den Auswirkungen der Krankheit über aktuelle Studienergebnisse bis zur Empfehlung technischer Lösungen für die Blutzuckermessung. „Und manchmal hilft es eben auch, einfach nur zu reden“, so Viktoria Bartlitz.

 Medizinisch begleitet wird die Gruppe vonUfuk Gündug, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Diabetologie, Hypertensiologie und Infektiologie im Klever St.-Antonius-Hospital. Mehr als 300 Patienten behandelt sein Team jährlich mit der Hauptdiagnose Diabetes. „Wenn Blutzuckerwerte über Jahre hinweg deutlich erhöht sind, kann dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben“, weiß der erfahrene Diabetologe. „Folgeerkrankungen und Schäden durch einen schlecht eingestellten Diabetes können viele Organe betreffen.“

Die Gruppe Treffpunkt Typ 1-Diabetes trifft sich an jedem dritten Dienstag des Monats im St.-Antonius-Hospital Kleve. Das nächste Treffen findet statt am 17. Dezember ab 18 Uhr, Raum der Pflege (513, Rochus-Gebäude). Weitere Informationen und Kontakt: Viktoria Bartlitz, 0151 23617306, v.bartlitz@gmail.com.

(RP)
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