Wohnungsbau in Kleve Bau der Klimaschutzsiedlung beginnt

Kleve · Im „Wohnpark Spyck“ entstehen im ersten Bauabschnitt 63 Wohneinheiten, es folgen acht Einfamilienhäuser. Jede fünfte Wohnung wird zum vergünstigten Quadratmeterpreis vermietet. Bewerber können sich ab sofort melden.

 Start zum Projekt von Gewoge und Repco an der Spyckstraße in Kleve: Christiane Berens,  Wolfgang Gebing, Willibrord Haas und Michael Dorissen (von links) zeigen, wo die zweite Klimaschutzsiedlung entstehen und wie sie aussehen soll.

Start zum Projekt von Gewoge und Repco an der Spyckstraße in Kleve: Christiane Berens,  Wolfgang Gebing, Willibrord Haas und Michael Dorissen (von links) zeigen, wo die zweite Klimaschutzsiedlung entstehen und wie sie aussehen soll.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die alten Mehrfamilienhäuser aus den 50er Jahren sind abgerissen. Der Baugrund wurde planiert. Die Klever Wohnungsgesellschaft Gewoge kann an der Spyckstraße mit dem Bau ihrer zweiten Klimaschutzsiedlung beginnen.

„Es war ein langer Prozess, nun kann es endlich losgehen“, sagt Gewoge-Geschäftsführer Michael Dorißen. Am ersten Werktag des neuen Jahres soll mit dem Abpumpen des Grundwassers begonnen werden. Dann folgen die Tiefbauarbeiten. In etwa zweieinhalb Jahren, zum Sommer 2024, soll er dann stehen, der „Wohnpark Spyck“.

Im ersten Bauabschnitt entstehen vier Mehrfamilienhäuser mit 63 Wohneinheiten, hiervon zwei Drittel als Zwei-Raum-Wohnungen und der Rest als 2,5-Raum- oder Drei-Raum-Wohnungen. „Aufgrund der guten Resonanz in unserer Klimaschutzsiedlung Richard-van-de-Loo-Straße werden wir auch hier zwei Einheiten als Besucherwohnungen gestalten“, sagt Gewoge-Chef Dorißen. Im zweiten Bauabschnitt sei dann noch die Errichtung von acht Einfamilienhäusern geplant. Diese sollen ein Jahr später als die Mehrfamilienhäuser fertig werden und größeren Familien Platz bieten. Für dieses Bauvorhaben muss noch ein Bestandsgebäude am Franziskus-Haus, das die Gewoge erworben hat, abgerissen werden.

Das Besondere am Wohnpark Spyck: Die Bauten erfüllen höchste energetische Ansprüche: „Mit unserem Gesamtkonzept konnten wir bei unserer Vorstellung im Ministerium in Düsseldorf erneut überzeugen und haben die Zusage für die Anerkennung als Klimaschutzsiedlung erhalten“, sagt Dorißen. Sämtliche Gebäude werden in Massivbauweise mit Verblendung im Passivhaus-Standard errichtet und gelten so als KfW-Effizienshaus 40, zusätzlich wird die neu eingeführte EE-Effiziensklasse erreicht. Das bedeute: Sowohl Wärme und Kälte werden in den Gebäuden zu mindestens 55 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt. Eine Pelletheizung kommt zum Einsatz, auf den begrünten Dächern werden Photovoltaikanlagen installiert.

Sämtliche Wohnungen werden barrierefrei errichtet und sind über Aufzüge zu erreichen. Für Komfort sollen eine Lüftungsanlage, Fußbodenheizung, elektrische Beschattung, Balkone sowie große Terrassen in den Dach- und Erdgeschossen dienen.

Sowohl die Wohnungen als auch die Einfamilienhäuser sind für die Vermietung vorgesehen und bleiben im Bestand. „Die Nettomietpreise kalt haben wir mit 9,30 Euro bis 9,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kalkuliert. 20 Prozent der Wohnungen werden wir zu einem reduzierten Mietpreis in Höhe von 7 Euro anbieten“, erläutert Dorißen. Auf dem Gelände sind 21 oberirdische Stellplätze vorgesehen, zusätzlich wird eine Tiefgarage mit 42 Stellplätzen gebaut. Allein in den ersten Bauabschnitt werden rund 15 Millionen Euro an Investitionskosten fließen.

Die Gewoge nimmt ab sofort Bewerbungen für die Wohnungen an. „Der zeitliche Eingang ist nicht entscheiden. Wir sammeln die Interessensbekundungen und werden mit dem Fortschritt des Baus irgendwann auf die Bewerber zukommen“, sagt Dorißen.

Von den Nachbarn, die sich Sorge um eine Absenkung des Grundwassers im Bereich um die Baustelle und damit um die Standfestigkeit ihrer Häuser gemacht haben, habe Dorißen indes nichts mehr gehört. Man sei auf alle Nachbarn, die vom Absinken des Grundwasserspiegel betroffen seien, zugegangen und habe ihnen Gutachten vorgelegt, aus denen hervor ging, dass der Grundwasserpegel um maximal 25 Zentimeter schwanken werden. Das sei unproblematisch. Davon betroffen seien auch nur die wenigen unmittelbar an die Baustelle angrenzenden Häuser. Auf weiter entfernt liegende Häuser hätte die Baumaßnahme beziehungsweise das Abpumpen das Wassers gar keine Auswirkungen, so Dorißen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort