Kleve Der Sieger heißt Friedhoff: Neue Wege zum "Projekt 18"

Kleve · kreiskleve Der Tag danach: Der eigentliche "Sieger" der Bundestagswahl im Kreis Kleve ist nur noch in der Luft. Weder aus Freude noch aus Ärger, sondern weil die Arbeit für FDP-Spitzenmann Paul K. Friedhoff in einem solchen Tempo begonnen hat, dass er per Flugzeug zwischen Kleve, Berlin (Fraktion), Düsseldorf (Landesvorstand) und wieder Berlin (wieder Fraktion) hin und her pendelt.

Bundestagswahl: Der Tag danach
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kreis kleve Der Tag danach: Der eigentliche "Sieger" der Bundestagswahl im Kreis Kleve ist nur noch in der Luft. Weder aus Freude noch aus Ärger, sondern weil die Arbeit für FDP-Spitzenmann Paul K. Friedhoff in einem solchen Tempo begonnen hat, dass er per Flugzeug zwischen Kleve, Berlin (Fraktion), Düsseldorf (Landesvorstand) und wieder Berlin (wieder Fraktion) hin und her pendelt.

Minuten vor der Feiertags-Fraktionssitzung in Berlin freute sich der Liberale gestern im RP-Gespräch über seine Resultate: "Das sind wunderbare Ergebnisse. Schade ist nur die niedrige Wahlbeteiligung, über die wir uns Gedanken machen müssen". Auf ganz anderen Wegen sei man dem einst von Jürgen W. Möllemann erfundenen "Projekt 18" nahegerückt, immerhin holte die Partei im Kreis Kleve bemerkenswerte 16,11 Prozent, während Friedhoff sein persönliches Resultat auf 9,36 Prozent nahezu verdoppelte. "Diesmal sind beide Stimmen bei uns angekommen", sagt Friedhoff.

"Nicht übermütig werden"

Der 66 Jahre alte Wirtschaftsexperte umriss seine Ziele gestern so: "Ich will nichts mehr werden und mir das auch nicht antun, aber wir brauchen eine stabile Fraktion und dürfen nicht übermütig werden, und da werde ich sicher Einfluss nehmen". Friedhoff sieht "viel Arbeit auf die Koalition zukommen" und spricht "von einer großen Verantwortung, der wir gerecht werden müssen". Zu den großen Zielen im Wahlkreis zählt Friedhoff für die kommenden vier Jahre neben der Hochschule Rhein-Waal (HRW) und der Betuwe-Linie natürlich auch den Airport Weeze. Und kündigt an: "Zur Zukunft gehört der Frachtflug. Wir müssen für den 24-Stunden-Frachtflug kämpfen, denn wenn das in Köln und Düsseldorf möglich ist, dann sollte das auch in Weeze möglich sein!"

Freude auch bei der CDU-Kreisparteichefin Ulrike Ulrich: "Wir gehen davon aus, dass eine schwarz-gelb geführte Bundesregierung Deutschland zukunftsfähig gestalten wird. Ich bin überzeugt, dass die CDU eine Volkspartei bleibt", freute sich die Christdemokratin und lobte die hervorragende Arbeit von Ronald Pofalla.

Zufrieden war auch der Kandidat der Grünen, Bruno Jöbkes: "Dass wir bundesweit gewachsen sind, ist ein erster Schritt". Dass bei ihm die 6 vor dem Komma stehe, werte er als "persönlichen Erfolg". Kreistagsmitglied Hermann Brendieck setzte einen drauf: "Wir müssen schauen, ob wir uns von der SPD lösen".

Trauer beim geknickten SPD-Kreistagsfraktionschef Roland Katzy: Er hält das Ergebnis "für erschreckend" und analysierte, dass man viele Stimmen "an die Linken verloren hat". Katzy selbst "möchte mit diesen Leuten nichts zu tun haben", aber man müsse abwarten, "mit welchen Leuten und Programmen die hier auftreten".

(RP)
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