Luftwaffenstandort Kalkar verschiebt Kasernenjubiläum

Kalkar · Vor 50 Jahren wurde an der Römerstraße die von-Seydlitz-Kaserne gegründet. Stadt und Bundeswehr hätten das Jubiläum am 9. Juli gefeiert, wenn es nicht den Todesfall beim Absturz zweier Eurofighter gegeben hätte.

 Bürgermeisterin Britta Schulz und General Klaus Habersetzer verkünden die Absage des geplanten Festes samt Konzert der Bundeswehr-Big-Band.

Bürgermeisterin Britta Schulz und General Klaus Habersetzer verkünden die Absage des geplanten Festes samt Konzert der Bundeswehr-Big-Band.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es wäre ein schönes Fest geworden, an dem sich die Bürgerschaft der Garnisonsstadt gefreut hätte: Die Big-Band der Bundeswehr sollte die Feierlichkeiten auf dem historischen Marktplatz beleben. Doch der Respekt gegenüber dem tödlich verunglückten Eurofighter-Piloten und dessen Angehörigen verbiete es, in diesen Tagen zu feiern, finden Generalleutnant Klaus Habersetzer und Bürgermeisterin Britta Schulz. „Zumal die Trauerfeier für den toten Kameraden genau am Dienstag stattfindet“, merkt Habersetzer an. Bekanntlich war in der vergangenen Woche zudem auch noch eine Hubschrauberpilotin beim Absturz des Helikopters gestorben.

Alle Beteiligten seien sich einig, dass unter diesen Umständen das Jubiläum zu einem anderen Zeitpunkt begangen werden muss: „Wir verschieben das Fest auf den Sommer kommenden Jahres“, so Habersetzer.

Kalkar und die Luftwaffe – eine Verbindung, die seit 1969 besteht. Erst war’s nur eine Kommandobehörde, dann kam die Operative Führung der Luftstreitkräfte hinzu, zuletzt das Weltraumlagezentrum. Außerdem ist seit den 1970er Jahren die Nato am Doppelstandort Kalkar-Uedem mit verschiedenen Einheiten beheimatet. „Die ersten 20 Jahre unserer Kaserne waren noch geprägt durch den Kalten Krieg, erst später durften wir alle erfahren, wie es ist, in einem freien, vereinten Deutschland zu leben, umgeben von alten und neuen Bündnispartnern“, erinnert Habersetzer.

Aktuell leisten rund 1500 Männer und Frauen als Soldaten und zivile Mitarbeiter ihren Dienst in Kalkar und Uedem. Sie leben in der Nachbarschaft und machen den Niederrhein internationaler, denn die Soldaten (die oft mit ihren Familien hier auf Zeit zu Hause sind) vertreten rund 20 Nationen. Da der Standort weiter deutlich wächst, werden künftig noch mehr Soldaten „Kalkarer“ sein.

Einige Schwarzweiß-Fotos in der kleinen Festschrift erinnern an die frühe Zeit der von-Seydlitz-Kaserne. Die hat ihren Namen übrigens nach einem bedeutenden preußischen Reitergeneral, der 1721 in Kalkar geboren wurde. Friedrich Wilhelm von Seydlitz wurde zum Namenspatron der Luftwaffenkaserne auf dem Beginenberg.

Die Bauarbeiten in den Standorten Kalkar und Uedem gehen wie geplant voran, heißt es. 250 Millionen Euro investiert der Bund in den kommenden Jahren.

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