„Endlich haben wir eine Stimme“ Wie die Klever Initiatoren von „Fridays for Future“ in die Zukunft blicken

Kleve · Die „Fridays for Future“-Bewegung blickt auf spannende Monate zurück. Zuletzt rief die Stadt Kleve auf ihr Drängen den Klimanotstand aus. Die Initiatoren im Gespräch über ihre Generation, die etablierten Parteien und Verbotspolitik.

 Jannik Berbalk (links) und Cedric Röhrich engagieren sich auch parteipolitisch.

Jannik Berbalk (links) und Cedric Röhrich engagieren sich auch parteipolitisch.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das politische Jahr 2019 wird in die Geschichte eingehen – so viel steht schon jetzt fest. Verantwortlich dafür: „Fridays for Future“, kurz FFF. Die internationale Schüler- und Studentenbewegung setzt sich seit Beginn des Jahres für den Kampf gegen den Klimawandel ein. Die hiesigen Jugendlichen erreichten in der vergangenen Woche ihr bislang größtes Ziel: In der Schwanenstadt wurde der Klimanotstand ausgerufen. „Wir sind unglaublich stolz auf die vergangenen Monate“, sagt der 16-jährige Schüler Cedric Röhrich. Die erste Keimzelle der FFF-Bewegung im Kreis sei eine Whatsapp-Gruppe gewesen, die rasant gewachsen ist – auch mit Hilfe der sozialen Netzwerke. „Endlich hatten wir das Gefühl, eine Stimme zu haben“, sagt Jannik Berbalk, 20 Jahre alt. Am 22. Februar, einem Freitag, meldete er die erste Demonstration in Kleve an. Es folgten im Wochenrhythmus weitere, auch in Geldern mobilisierte die Bewegung hunderte junger Menschen. „Wir wollen uns mit allen an einen Tisch setzen, die den Konsens mittragen, dass der Klimawandel menschengemacht ist“, sagt Berbalk. Dafür organisierten sich die Jugendlichen professionell, wählten einen Vorstand, im Drei-Monats-Rhythmus findet eine Vollversammlung statt. „Wenn wir den Vorstand wie in Parteien nur alle zwei Jahre wählen, würde das für uns an eine Diktatur grenzen“, sagt Röhrich.