Flughafen Verdi kritisiert Kündigungen beim Sicherheitsdienst

WEEZE · Ryanair hat Maschinen am Airport Weeze abgezogen. Statt fünf sind jetzt nur noch drei Flugzeuge stationiert. Auch im Sommer wird es einen reduzierten Flugplan mit 88 statt bisher 120 Flügen pro Woche geben.

 Weniger Flüge bedeuten weniger Passagiere, daher gibt es auch weniger Stunden für das Sicherheitspersonal.

Weniger Flüge bedeuten weniger Passagiere, daher gibt es auch weniger Stunden für das Sicherheitspersonal.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Dies hat auch Auswirkungen auf das Sicherheitspersonal. Laut Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi habe die Bezirksregierung Düsseldorf als Auftraggeber die Zahl der Kontrollstunden am Flughafen Weeze reduziert – von etwa 7000 auf 6100 Stunden. Das habe zur Folge, dass die zuständige Sicherheitsfirma Agello jetzt Überkapazitäten habe und betriebsbedingte Kündigungen aussprechen müsse.

Ein Vorgang, an dem die Gewerkschaft heftige Kritik übt. Die derzeit gängige Regelung lasse es zu, dass der Auftraggeber die Stundenzahl einfach nach oben und unten korrigieren könne. „Wie hier vorgegangen wird, müssen am Ende die Mitarbeiter ausbaden“, kritisiert Tarim. Er verlangt, dass Mindeststundenzahlen festgelegt werden, damit es auch Sicherheit bei der Personalplanung geben könne. „Es geht hier um das sensible Thema Sicherheit am Flughafen, da darf das Verfahren nicht rein gewinnorientiert ablaufen.“ Die Gewerkschaft kritisiert auch, dass es die Bezirksregierung abgelehnt hat, zur Agello-Betriebsversammlung am 13. Dezember nach Weeze zu kommen. „Es wäre wichtig gewesen, dass die Mitarbeiter aus erster Hand erfahren hätten, was die aktuelle Entwicklung für den Sommer bedeuten würde.“ Man verzichte auf die Teilnahme, weil die Bezirksregierung zwar Auftraggeber sei, aber nicht der Arbeitgeber, sagte Sprecherin Beatrix Van Vlodrop.

Sebastian Gilleßen, Geschäftsführer von Agello Aviation, bestätigt, dass wegen der reduzierten Stunden neun Mitarbeitern gekündigt worden sei. Aus Solidarität versuche die Belegschaft durch freiwilligen Verzicht auf Stunden, die Zahl der Kündigungen zu reduzieren. Die Rede ist davon, dass noch sechs Mitarbeiter gehen müssen. Man hatte gehofft, Überkapazitäten dadurch aufzufangen, dass Mitarbeiter die Firma Kötter in Düsseldorf unterstützen. Das sei an den Forderungen des Betriebsrates gescheitert. Der habe verlangt, dass die Abordnung nur mit einem Zuschlag erfolgen dürfe. „Das war nicht zu finanzieren“, sagt Gilleßen.

Von der Bezirksregierung wurde bestätigt, dass geringere Kontrollkapazitäten bestellt worden seien. „Daraus können, müssen sich aber nicht zwangsläufig personelle Konsequenzen ergeben. Letztlich liegt diese Entscheidung beim beauftragten Sicherheitsdienstleister“, so Beatrix Van Vlodrop von der Bezirksregierung.

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