Marketingpreis 2018 in Kevelaer Preiswürdig

KEVELAER · Bei einem unterhaltsamen Abend wurden die Marketingpreisträger in Kevelaer geehrt.

 Preisträger, Akteure und Ehrengäste waren von der Veranstaltung im Konzert- und Bühnenhaus angetan.

Preisträger, Akteure und Ehrengäste waren von der Veranstaltung im Konzert- und Bühnenhaus angetan.

Foto: Spütz/Heinz Spütz

Als Karl Timmermann zusammen mit der Band Adesa zum Schluss das Heimatlied „Wor hör ek thüs“ als lockeren Reggae präsentierte, fasste das den Charakter des Abends bestens zusammen. Heimat und Tradition müssen nicht verstaubt daherkommen, sie können auch frisch und zeitgemäß klingen. Auch die 31. Auflage einer Veranstaltung kann Überraschungen bieten und bestens unterhalten. Dazu trugen ein abwechslungsreiches Programm, gut aufgelegte Preisträger und ein leicht verändertes Konzept bei. Nur Akteure aus Kevelaer standen auf der Bühne, bester Beweis für Potenzial vor der Haustür.

Wichtigste Neuerung war vielleicht die Uhr auf der Bühne. Die sorgte dafür, dass der straffe Zeitplan eingehalten und der Abend nicht zu langatmig wurde. Auch der Bürgermeister hatte die Uhr fest im Blick, als er mit einer launigen Rede den Abend eröffnete. Als SPD-Politiker müsse man hart im Nehmen sein, angesichts der momentanen Verzwergung der Partei, so Dominik Pichler. Er habe neulich den Genossen noch gesagt, dass man in Kevelaer als SPD noch froh sein könnte. Da wäre man schließlich immer nahe an der Trösterin der Betrübten.

Impressionen vom Marketingpreis 2018 in Kevelaer
11 Bilder

Impressionen vom Marketingpreis in Kevelaer

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Foto: Sebastian Latzel

Festredner des Abends war Moritz Freiherr von Knigge. Wer bei dem Benimmpapst einen steifen Vortrag befürchtet hatte, wurde positiv überrascht. Er präsentierte sich locker, ganz ohne Redemanuskript, und riet den Besuchern, einfach mal öfter Danke und Bitte zu sagen und eine ausgestreckte Hand niemals auszuschlagen. Als er zum Schluss Eigenwerbung für ein kleines Buch als Präsent machte, warnte er die Käufer augenzwinkernd. „Sie müssen damit rechnen, dass es falsch ankommen kann, wenn sie jemandem einen Knigge schenken.“

Organisator Hans-Josef Bruns konnte sich freuen, dass mit 525 Besuchern so viele Gäste wie noch nie kamen. Er warf gut gelaunt Fußbälle ins Publikum und erzählte, dass es 48 Bewerbungen für den Marketingpreis gegeben habe.

Bei den Preisträgern war das Thema Natur und Umwelt der rote Faden. Franz-Josef Schraven ist ein Pionier in Sachen erneuerbare Energien. „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung“, sagte Schraven, der als Unternehmerpersönlichkeit ausgezeichnet wurde. Das Speichern erneuerbarer Energien sei dazu von enormer Bedeutung.

Auf Wohnen und Natur setzt die Firma EcoChalet, die sich auf Tiny Houses nach individuellen Wünschen spezialisiert hat. Die Häuser können per Anhänger sogar gleich raus in die Natur transportiert werden. Dafür gab es den Preis in der Kategorie „Marketing“.

Natur und Kunst verbindet die Landpartie. Anna van Rennings und Raphaele Feldbrügge hatten 2015 die Idee zu der Veranstaltung, an der sich mittlerweile mehr als 50 Künstler und Kreative beteiligen. Daraus ist gerade der Verein Wirksam entstanden, der das Thema auf feste organisatorische Füße stellt und weiter ausbauen soll. Die Landpartie bekam den Sonderpreis.

In den ganz kleinen Bereich der Natur stößt Sebastian Hardt mit der Firma HSWmaterials vor, der in der Kategorie „Gründer“ siegte. Er beschäftigt sich mit unvorstellbar kleinen Nanopartikeln.

Eine komplexe Materie. Daher lautete seine trockene Antwort auf die Frage, ob man das Thema in zwei Sätzen erklären könnte, auch: „Schwierig.“

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