Gewerkschaft will Tarifbindung Verdi bestreikt Amazon-Lager in Rheinberg und Werne

Rheinberg/Werne · Mit Beginn der Nachtschicht legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Amazon-Standorten in NRW ihre Arbeit nieder. In Rheinberg soll der Streik Verdi zufolge bis Donnerstag dauern, in Werne einen Tag zuvor beendet werden.

 Die Gewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter in den Amazon-Lagern Rheinberg und Werne erneut zum Streik aufgerufen.

Die Gewerkschaft Verdi hat Mitarbeiter in den Amazon-Lagern Rheinberg und Werne erneut zum Streik aufgerufen.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten in zwei Versandzentren des US-Onlinehändlers Amazon zum Streik aufgerufen. Mit Beginn der Nachtschicht legten die Beschäftigten an den Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen die Arbeit nieder, hieß es von Verdi am Abend.

Verdi fordert, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden - eine Forderung, die Verdi bereits seit Jahren vergeblich durchzusetzen versucht. Außerdem will die Gewerkschaft tarifliche Regelungen zum Schutz der Gesundheit erreichen.

Außerdem will die Gewerkschaft einen Tarifvertrag für „gute und gesunde Arbeit“ für die Beschäftigten. „Zeitdruck, Hetze und monotone Tätigkeiten können Beschäftigte krank machen“, sagte die Verhandlungsführerin für NRW, Silke Zimmer. „Um das zu verhindern, ist es notwendig, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Gesundheit der Beschäftigten auf Dauer erhalten.“ Amazon könne hier mit gutem Beispiel vorangehen. Für ihren Einsatz hätten die Beschäftigten es zudem verdient, dass ihre Arbeit tariflich entlohnt werde.

Amazon reagierte am Abend auf den Streikaufruf. „Es ist uns als Arbeitgeber wichtig, allen Amazon Kolleg:innen attraktive Jobs mit guten Perspektiven zu bieten. Wir glauben fest an die Kombination aus fairem Lohn und attraktiven Zusatzleistungen in einer modernen, sicheren Arbeitsumgebung“, sagte ein Sprecher. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Logistik verdienten bei Amazon mindestens 12 Euro brutto pro Stunde plus Extras. Auswirkungen auf die Zustellung von Paketen erwartet das Unternehmen durch die angekündigte Aktion nicht.

Nach Angaben von Verdi arbeiten an den Amazon-Standorten Rheinberg und Werne jeweils rund 1.800 Beschäftigte. In Werne solle bis Mittwoch gestreikt werden, in Rheinberg einen Tag länger.

(juju/AFP/dpa)
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