Café Binnenheide in Kevelaer Kaffee, Kunst und draußen
Kevelaer · Zwei Kempener Künstler zeigen ab Sonntag ihre Werke im Garten des Cafés Binnenheide. Inhaber Dennis van den Berg will seinen Gästen mehr Kunst und Kultur bieten und hat auch Musikalisches für die kommenden Monate geplant.
An der Wand des mit Efeu berankten Backsteinhauses hängen mehrere Schiefertafeln. „Ein Leben ohne Torte ist möglich, aber sinnlos“, steht darauf oder „Dein Kunst- und Wohlfühlgarten“. Es war Dennis van den Berg, der die Tafeln mit Kreide beschriftet hat und der diese Sprüche auch lebt. „Ein Cappuccino ist wie ein Küsschen“, sagt der 29-Jährige, wenn er den Kaffee an den Tisch bringt. In dem Milchschaum: ein lächelndes Gesicht.
Als Dennis van den Berg das Bauernhofcafé Binnenheide im Februar von der Familie Pellander übernahm, war er besonders glücklich mit dem Inneren des alten Backsteinhauses. Nun, im Sommer, hat er all seine Kraft in das Drumherum gesteckt. „Der Garten war mir ganz wichtig“, sagt der gelernte Restaurantfachmann. „Der Aufenthalt hier soll für die Gäste wie ein Mini-Urlaub sein.“ Viele kämen aus dem Ruhrgebiet, um Landluft zu schnuppern. „Im Wohlfühlgarten können die Sorgen warten“, reimt van den Berg.
Damit die Besucher auch länger bleiben als für ein Stück Kuchen und einen Cappuccino, will er Kunst und Kultur in und um das alte Haus anbieten, das mal ein Schweinestall war. Darum veranstaltet der 29-Jährige regelmäßig Musik-Matinees und Schauspielabende. Ab Sonntag kommt dann auch der Garten dazu: Dort werden zwei Künstler ihre Werke ausstellen.
Die Kempener Elke Weier und Wilhelm Joseph Heinen, die gemeinsam in einem Atelier arbeiten, zeigen etwa 40 ihrer Kunstwerke. Die 55-jährige Elke Weier konzentriert sich auf die Holzbrettmalerei, malt vor allem Naturmotive wie Birkenwälder. Die schwarz-weißen Holzstämme kreiert sie mithilfe der Technik Pastos, bei der die Farbe im zähflüssigen Zustand so dick aufgetragen wird, dass eine Struktur auf dem Holzbrett entsteht.
Wilhelm Joseph, kurz Wijo, Heinen malt Landschaften. Die Werke erinnern ganz im Sinne seines Vorbilds, des impressionistischen Malers Claude Monet, an den berühmten Seerosenteich. Aber auch Abstraktes wird von Heinen zu sehen sein. Mit einem Rakel – einem großen Spachtel – trägt der 80-Jährige Farbschichten auf Holzbretter auf und kratzt sie wieder ab, so dass ein abstraktes Farbmuster entsteht.
Für die Ausstellung im Café Binnenheide hat der 80-Jährige, der Lederweste und Schiebermütze trägt, selbst Staffeleien gebaut. So stehen die Bilder auch unter freiem Himmel sicher. Die Farbe ist mit einem wetterfesten Lack beschichtet. Die Kunstwerke sollen so lange draußen hängen bleiben, wie das Wetter einen Rundgang in dem offenen Museum zulässt.
Mit Blick auf den Herbst hat Dennis van den Berg wieder Musikalisches für Drinnen geplant. Am Wochenende vom 22. und 23. September feiert das Café Binnenheide sein 20-jähriges Bestehen. Von 12 bis 18 Uhr gibt es Livemusik. Außerdem können die Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen – und zwar in die Küche, in der Kuchen gebacken wird. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg.
Die Matinee „Musikalisch in den Herbst“ veranstaltet van den Berg am Sonntag, 14. Oktober. Mit seiner Band – Dennis van den Berg steht selbst als Sänger am Mikrofon – unterhält er die Gäste beim Frühstücksbuffet. Zu hören gibt es dabei auch zwei Binnenheide-Songs, die die Musiker für das Café geschrieben haben.
Für Weinliebhaber findet am 26. Oktober eine kleine Weinreise statt. Bruno Hüskes vom Wein- und Tabakhaus in Geldern stellt ausgewählte Rot- und Weißweine vor, dazu gibt es ein passendes Menü.
