Kevelaer Die Wallfahrtszeit in Kevelaer ist eröffnet

Kevelaer · Die zahlreichen Gläubigen feierten ein festliches Pontifikalamt in der Marienbasilika. In der Predigt setzte sich Bischof Dieser für eine bessere Umwelt ein. Der Besuch im Forum Pax Christi fiel wegen des Wetters aus.

"Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser!" Auf Lateinisch, Niederländisch und Deutsch trug der Bischof von Aachen, Helmut Dieser, diesen Satz vor, als er traditionell mit drei symbolischen Hammerschlägen das Pilgerportal der Kevelaerer Marienbasilika öffnete.

Am 1. Mai hatten sich wieder zahlreiche Gläubige versammelt, um das festliche Pontifikalamt um 10 Uhr zu besuchen. Die anschließende Predigt im Forum Pax Christi wurde verlegt, da sich die Verantwortlichen bei dem Regen der Vortage zu große Sorgen wegen des Wetters gemacht hatten. Helmut Dieser hielt seine Ansprache diesmal direkt in der Kirche, in der zur Eröffnung kein Platz freigeblieben war.

Der Leitgedanke der diesjährigen Wallfahrtszeit lautet "Suche Frieden!" und der Bischof interpretierte diese Worte auf seine Weise: "Bist du eigentlich noch ganz bei Trost?", wollte der Bischof wissen. "Denn die Frage wird immer gestellt, wenn etwas falsch zu sein scheint. Denn bei Trost zu sein, heißt, im Leben zu sein."

Er benannte danach zwei Probleme, die besonders die aktuelle Zeit quälen: "Im Bus, im Wartezimmer, oder auf der Straße: Unentwegt müssen alle ins Smartphone starren." Helmut Dieser wandte sich an die Gläubigen und wünschte sich mehr Miteinander von den Menschen und dass man mehr auf die kleinen Dinge des Lebens achtet. "Was passiert, wenn wir so weitermachen? Wenn die Insekten aussterben? Plastik die Ozeane füllt? Und Mikroplastik bis ins Essen kommt?" Dabei gäbe es ja einen Ort, wo sich Menschen immer wieder begegnen: bei Maria, der Trösterin. "Dankende und Bittende, Gleiche und Verschiedene treffen hier aufeinander!"

Der Aachener Bischof verband die Gnadenmutter mit der Umweltzerstörung: "In Maria ist die Schöpfung so gesund und gottgefällig, dass sie Gott ein Kind schenken kann. Alles Schöne der Schöpfung ist in Maria! Was Maria teilt mit Jesus, mit ihrem Sohn, das teilt sie auch mit der Welt. Sie will, dass wir gesund Leben!"

Im weiteren Verlauf ging Bischof Dr. Helmut Dieser wieder darauf ein, "dass Maria ganz bei Trost ist. Sie liefert das Gegenbild zu unseren Schrecken. Sie zeigt uns dieses andere, den Trost. In ihr selber ist es lebendig. Sie steht dir bei, dass du glauben kannst und damit Gottes Werk in dir wachsen kann." Seine ergreifende Rede schloss er ab mit den Worten: "So wie Gott seine Flügel über Maria ausbreitet, so finden auch wir darunter Schatten."

Unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer gestalteten der Chor der Basilika und das Bläserensemble mit der "Missa pro pace" von Christian Matthias Heiß die Eucharistiefeier.

Die Kevelaerer Geistlichen, unter anderem Pfarrer und Rektor der Wallfahrt Gregor Kauling, waren ebenfalls in das festliche Pontifikalamt und in die Begrüßung der Pilger involviert.

"Es ist wunderbar, hier fühlt man sich dem Herrn nah, dank diesem schönen Gottesdienst", lobte Gisela Kramer. "Es ist immer ein Erlebnis, wenn man das mit eigenen Augen sehen kann."

(cnk)
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