Stadt Kempen "Uns wurde viel geholfen"

Stadt Kempen · Filmemacher Gerald Endres über die Dreharbeiten in Kempen

Warum war der Fall Maria Velten für Ihre Fernsehreihe "Wenn Frauen morden" so wichtig?

Gerald Endres Maria Velten ist ein Musterbeispiel für die relativ kleine Gruppe von Mörderinnen. Sie hat ihre Opfer mit Gift, dem klassischen Mittel mordender Frauen, getötet. Und sie hat ihre Probleme weiter mit Gift gelöst, nachdem der erste Mord unentdeckt blieb. Das alles ist charakteristisch für Mörderinnen.

Sie haben viele Szenen in Kempen gedreht. Fanden sie leicht Zugang zu den Niederrheinern?

Endres Wir haben mit Angehörigen der Opfer gesprochen, mit Nachbarn und ermittelnden Polizisten. Die Menschen waren äußerst offen, das war für die Arbeit sehr angenehm. Aber es hatte ja auch niemand etwas zu verbergen. Uns wurde in Kempen viel geholfen.

Wie gehen die Kempener heute mit dem Mordfall um?

Endres Eigentlich wird der Fall Maria Velten kaum noch beachtet. Und das, obwohl die Geschichte in ganz Deutschland hohe Wellen geschlagen hat, als sie rauskam. Aber viele Kempener konnten sich einfach nicht mehr richtig daran erinnern.

An welchen Projekten arbeiten sie derzeit?

Endres Wir machen derzeit etwas völlig anderes. Bald wird es eine Reihe geben, die "Als der Osten noch Heimat war" heißt. Wir haben einen Film gedreht über "Pommern zwischen den Kriegen". Wir sitzen gerade im Schnittraum, um diese Dokumentation fertig zu bekommen.

Tobias Dupke führte das Gespräch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort