St. Martin in Kempen Alt-Bürgermeister Hermans schreibt St.-Martins-Gedicht

Kempen · Für Kempens Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans (91) zählt der St.-Martins-Vorabend zu den schönsten Tagen des Jahres. Aus aktuellem Anlass hat er diesmal ein Gedicht geschrieben.

 Kempens Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans (91) mit einem Teller selbst gebackener Püfferkes.

Kempens Alt-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans (91) mit einem Teller selbst gebackener Püfferkes.

Foto: Schoofs

Dann steht er in seinem Haus an der Ellenstraße in der ersten Etage am offenen Fenster und schaut sich kurz nach 18 Uhr gemeinsam mit Familienmitgliedern und Freunden den großen Kempener Martinszug an. Am Dienstagabend stand er zu diesem Zeitpunkt in der Propsteikirche neben dem Altar und las bei der Andacht, die ohne Kirchenbesucher per Livestream im Internet übertragen wurde, ein St.-Martins-Gedicht vor. „Propst Thomas Eicker hat mich vor einiger Zeit gefragt, ob ich ein St.-Martins-Gedicht kenne. Ich sagte nein, ich kann aber eins schreiben“, sagte der Alt-Bürgermeister.

Sein Gedicht heißt „St. Martin 2020“ und beschreibt die Situation in Kempen durch den Ausfall des Festes wegen der Corona-Pandemie. „Wir ziehen immer, ob Sturm oder Regen, am Wetter hat es nie gelegen. Doch diesmal ist es völlig minder, zwar basteln Fackeln viele Kinder, doch dunkel bleibt es – kein Kerzenlicht sich an den Häuserfronten bricht. Kein Applaus fürs frohe Singen von den vielen Kinderstimmen“. Zum Schluss heißt es: „Darum, lieber Martinsmann, du nahmst dich gern des Bettlers an. Auch uns dein Mantel Schutz verleih’, dann sind wir alle gern’ dabei, wenn es en eenem Jöar et het: „Zint Mä-erte ös all werr op Rett! Oh wat en Freud.“

Was aus Karl-Heinz Hermans’ Feder stammt, egal ob bei traurigen oder freudigen Anlässen, ist eine Besonderheit, wie im Vorjahr seine Rede anlässlich seines 90. Geburtstags.

Wenn der Martinszug am Haus Hermans vorbeizieht, steht auf dem Couchtisch immer ein großes Tablett mit leckeren Püfferkes, die der Bäckermeister immer noch selber herstellt. 250 Stück waren es in diesem Jahr, die er an Familienmitglieder, Freunde, bei seinen Ärzten oder seiner Hausbank verteilte.

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