Stadt Kempen Einblicke in die Chemieindustrie

Stadt Kempen · Kempener Schülerinnen waren gestern am Girl's Day zu Gast bei den Lackwerken Peters. Sie untersuchten Zuckerlösungen und beschichteten Leiterplatten.

 Mit einer ätzenden Lösung reinigt Frank Krupka die Platten.

Mit einer ätzenden Lösung reinigt Frank Krupka die Platten.

Foto: Deckers

Girl's Day hieß es gestern wieder bei den Lackwerken Peters am Hooghe Weg in Kempen. Mädchen erkundeten typischen Männerberufe. Die meisten der Schülerinnen kamen vom Luise-von-Duesberg-Gymnasium, mit dem das Unternehmen eine bestens funktionierende Partnerschaft pflegt.

Am Anfang stand eine Betriebsbesichtigung. Die Mädchen konnten verfolgen, wie Speziallacke für die Industrie gemischt, abgefüllt und versandfertig gemacht werden. Die meisten der Abläufe sind automatisiert, nur bei kleinen Mengen legen die Mitarbeiter selber Hand an. Nach der Theorie ging es in die Praxis.

 Fast andächtig behandelt Jule ihre Leiterplatte, die anderen Mädels warten geduldig.

Fast andächtig behandelt Jule ihre Leiterplatte, die anderen Mädels warten geduldig.

Foto: wolfgang kaiser

Eine Gruppe machte sich daran, unter Anleitung von Claudia Mülders die Dichte von Zuckerlösungen zu bestimmen. Die Ergebnisse trugen sie sorgsam in Diagramme an. Alle waren mit Eifer bei der Sache. Celine und Maike etwa erledigten ihren Job, als würden sie tagtäglich im Chemielabor arbeiten. Die Bestimmung von Dichten gehört zum normalen Handwerk bei Peters. Die Mitarbeiter arbeiten allerdings nicht mit einer harmlosen Zuckerlösung, sondern durchaus mit gefährlicheren Stoffen.

Eine andere Gruppe von Schülerinnen war dabei, unter Leitung von Frank Krupka Leiterplatten mit einem bei Peters hergestellten Speziallack zu beschichten. Diese Platten werden in allen Sparten der Industrie benötigt. Zu den Kunden der Lackwerke Peters gehören Hewlett Packard, Volkswagen und sogar die Nasa. Jedes der Mädels stellte seine eigene Leiterplatte her, das war für jede von ihnen eine echte Premiere. Leiterplatten spielen im Freizeitverhalten Heranwachsender wohl eher eine untergeordnete Rolle. Bevor die Platten reif zu Beschichtung sind, müssen sie gereinigt werden. Das übernimmt Krupka, weil es für die Schülerinnen - trotz Handschuhen und Schutzbrille - viel zu gefährlich ist. Was passiert, wenn ich meinen Finger in die Flüssigkeit tauche? "Der ist dann weitgehend weggeätzt", sagt Krupka.

 Maike untersucht eine Zuckerlösung auf ihre Dichte.

Maike untersucht eine Zuckerlösung auf ihre Dichte.

Foto: heiner deckers

Die Leiterplatten, die die Mädchen nach anfänglicher Zurückhaltung mit viel Eifer und Geschick herstellen, dürfen sie als Trophäe mit nach Hause nehmen - ein bleibendes Andenken an den Erstkontakt mit der Chemieindustrie am 26. April 2018.

(RP)
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