Stadt Kempen Der Kreuzweg ist komplett restauriert

Stadt Kempen · Der 50 Jahre alte Heimatverein St. Hubert hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kreuzweg restaurieren zu lassen. Er ist nach zwei Bauabschnitten jetzt fertiggestellt und ist neu auf dem Hüpperschen Friedhof aufgestellt worden.

 Mit Hilfe der Sparkassenstiftung und einzelnen Bürgern hat der Heimatverein St. Hubert in zwei Bauabschnitten den 1866 geschaffenen Kreuzweg restaurieren lassen. Er steht jetzt auf dem St. Huberter Friedhof.

Mit Hilfe der Sparkassenstiftung und einzelnen Bürgern hat der Heimatverein St. Hubert in zwei Bauabschnitten den 1866 geschaffenen Kreuzweg restaurieren lassen. Er steht jetzt auf dem St. Huberter Friedhof.

Foto: WOLFGANG KAISER

Was wäre das Kendeldorf St.Hubert ohne seinen rührigen Heimatverein: Sicherlich ein Stück ärmer. Der Hüppersche Heimatverein hat in fünf Jahrzehnten Worten zahlreiche Taten folgen lassen und so "Heimatgeschichte sichtbar und nahvollziehbar" werden lassen. So auch am vergangenen Samstag, dem Nikolaustag, der längst in St. Hubert für die "Hüpperschen Bürger" an Bedeutung dazu gewonnen hat. Denn das alljährliche "Kloskeäls-Eäte" ist längst gelebte und erlebte Heimatgeschichte. Diesem Brauch geht alljährlich jedoch ein Geschenk des Heimatvereins voraus.

Das diesjährige Geschenk war eines in zwei Bauabschnitten, denn auf dem gepflegten St. Huberter Friedhof gibt es jetzt einen Kreuzweg, der in der heutigen Zeit seinesgleichen sucht. Er wird nach der Fertigstellung des neuen Altenheimes von den Bewohnern aus dem Haus zu sehen sein, denn der neu angelegte Halbrundweg auf dem Friedhof liegt in Sichtweite des Altenheimes.

Kurz vor 15 Uhr am Samstag hatten sich rund 200 Besucher auf dem Friedhof an der Kapelle eingefunden, darunter auch Bürgermeister Volker Rübo, sein Vertreter Otto Birkmann, Pfarrer Pero Stanusic. Josef Güldenbog, der emsige Vorsitzende des Heimatvereins bat die Besucher zum neuen Halbrundweg des Kreuzweges mit seinen 14 Stationen. Der Blick auf die vorbildlich restaurierten Kreuzwegstationen und die ansprechende Stele ließ bei den Besuchern Freude aufkommen. Josef Güldenbog erinnerte an der Stele daran, dass der St. Huberter Friedhof jetzt 170 Jahre alt ist und dass in den ersten 20 Jahren der Friedhofsgeschichte 14 St. Huberter Familien je eine Kreuzwegstation gestiftet hatten, die auch als Grabstein genutzt werden konnten. Im Laufe der Jahre waren einige Stifterfamilien ausgestorben, sodass mit den verbliebenen Familien vereinbart wurde, die Stationen von den Gräbern zu entfernen und sie in drei Gruppen auf dem Friedhof wieder aufzustellen.

Vor genau 30 Jahren wurden die Stationen unter Denkmalschutz gestellt. Doch rasch danach wurde ebenso deutlich, dass der "Zahn der Zeit" auch an den Stationen "genagt hatte." Es war wieder einmal der Heimatverein, der an eine Restaurierung und an einen neuen Platz gedacht hatte. In Abstimmung mit dem Grünflächenamt fand man den neuen heutigen Standort, und der Kempener Steinmetz Manfred Messing restaurierte den kompletten Kreuzweg in zwei Bauabschnitten im Jahr 2013 und 2014. Die Stadt stiftete zwei Bänke, so dass der Besucher am neuen Kreuzweg auch verweilen kann. Josef Güldenbog erinnerte in seiner Rede daran, dass der Heimatverein das rund 40 000 Euro teure Vorhaben allein nicht hätte stemmen können. Deshalb dankte er der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur Kreis Viersen" und St. Huberter Bürgern für die Spenden.

Am Beginn des Kreuzweges steht jetzt eine neue Stele, die an die Spende und an die Kreuzweggeschichte erinnert. Bürgermeister Volker Rübo nahm die bereitstehende Schaufel und ließ in den Boden eine Hülle ein, mit der ebenso an den 6. Dezember 2014 erinnert wird. Bevor sich die Bürgerschaft ins Forum zum "Kloskeäls-Eäte" begab, erinnerte Pfarrer Pero Stanusic an die Bedeutung und Geschichte eines Kreuzweges. In St. Hubert sei es heute noch so, dass die Katholische Frauengemeinschaft alljährlich den Kreuzweg betet. Der jetzt restaurierte Kreuzweg, so Stanusic "ist am 1. November 1866 seiner Bestimmung übergeben worden."

(mab)
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