Stadt Kempen Zeche: Pro und Contra wurden erörtert

Stadt Kempen · Es zog ein heftiger nass-kalter Wind über den Wartsberg, als gestern Morgen Vertreter des NRW-Bauministeriums, der Stadt Kempen, des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege und der RAG Montan Immobilien GmbH zum Erörterungstermin auf dem Gelände der früheren Schachtanlage Niederberg IV in Tönisberg zusammenkamen.

Den Termin hatte das Ministerium im Streit um die Denkmalwürdigkeit des Förderturms und einiger Nebengebäude anberaumt. Das Ministerium war bekanntlich als oberste Denkmalinstanz vom Rheinischen Denkmalamt angerufen worden. Vor Ort schauten sich die Beteiligten die Gebäude und deren baulichen Zustand eingehend an. Die RAG als Eigentümerin der Fläche erläuterte den geplanten Abriss und die Renaturierung. Bei einem anschließenden Gespräch im Kempener Rathaus am Buttermarkt wurden die Erkenntnisse der Inaugenscheinnahme vertieft.

Auch Vertreter der Bürgerinitiative zur Rettung des Förderturms waren zu dem Gespräch zugelassen. Die Unterredung verlief nach Informationen der Rheinischen Post in einer sehr sachlichen, zielorientierten Atmosphäre. Peter Kunz, Vorsitzender der Bürgerinitiative, erläuterte die bisherigen Aktivitäten und Pläne der Zechenfreunde zum Erhalt der Anlage. Kunz hatte als Experten den Kempener Historiker Dr. Hans Kaiser mitgebracht, der einen historischen Abriss der Schachtanlage vorstellte und ein Papier dazu an die Vertreterin des Ministeriums übergab. Für das Rheinische Denkmalamt nahm auch der inzwischen pensionierte Zechenexperte Prof. Dr. Walter Buschmann teil. Er hatte 2002 ein Gutachten zum Denkmalwert der Anlage erstellt. Peter Kunz legte dar, dass der Förderverein im Gespräch mit dem Nabu Kreis Viersen über eine mögliche Folgenutzung der Anlage sei.

Ein Sprecher des Ministeriums teilte auf RP-Anfrage mit, dass das Ergebnis des Erörterungstermins nun geprüft werde. Wann eine Entscheidung fällt, ist offen.

(RP)
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