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Grefrath Die Zukunft des Grefrather Friedhofs

Grefrath · Ein beauftragtes Planungsbüro schlägt eine Reihe von Änderungen vor. Der Friedhof soll verkleinert werden. Lob gab es für das Kolumbarium. Die Verwaltung wird das Konzept beraten

 Der Gemeindefriedhof in Grefrath – hier könnte ein separater Teil angelegt werden, auf dem Bürger auf Wunsch mit ihren Haustieren bestattet werden. Die Gemeindeverwaltung prüft einen entsprechenden Bürgerantrag.

Der Gemeindefriedhof in Grefrath – hier könnte ein separater Teil angelegt werden, auf dem Bürger auf Wunsch mit ihren Haustieren bestattet werden. Die Gemeindeverwaltung prüft einen entsprechenden Bürgerantrag.

Foto: Wolfgang Kaiser/Wolfgang kaiser

Grefrath hat für seinen Gemeindefriedhof ein neues Konzept, das jetzt Martin Fenne vom Ingenieurbüro PlanRat (Kassel) im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vorstellte. Fazit: Neue Ideen und Möglichkeiten müssen entwickelt und realisiert werden, um den Wünschen der Angehörigen nach pflegeleichten und bezahlbaren Gräbern oder Bestattungsfeldern zu entsprechen. Zumal auch für die konfessionellen Friedhöfe die Konkurrenz steigen könnte.

Fenne meinte damit, dass es bereits eine erste Anfrage eines Privatmanns gebe, in der Vorster Heide nördlich von Vinkrath auf einer Fläche von etwa 20 Hektar einen so genannten „Bestattungswald“ errichten zu dürfen. In Grefrath gibt es den etwa 4,4 Hektar großen Gemeindefriedhof, außerdem in Vinkrath, Mülhausen und Oedt drei konfessionelle Friedhöfe von St. Benedikt. Eingangs führte der Gutachter aus, dass insgesamt zwischen 2008 und 2017 im Schnitt jährlich 195 Grefrather verstorben seien. Nicht alle würden in Grefrath beigesetzt. Von 2015 bis 2017 seien es auf dem Gemeindefriedhof im Schnitt 38 Prozent der Toten gewesen, auf den drei anderen insgesamt 41 Prozent, die restlichen 21 Prozent ließen ihre Angehörigen in diesem Zeitraum außerhalb beerdigen. Bis zum Prognosejahr 2030 würden die Sterbefälle bis etwa jährlich 250 zunehmen.

Das Konzept bezog sich natürlich nur auf den Gemeindefriedhof. Dort waren im vergangenen Jahr 90 Grefrather bestattet worden, außerdem hatte es 18 Umbettungen von Urnen gegeben. Der Sachverständige geht davon aus, dass sich bis 2030 das Verhältnis Erd- zu Urnenbestattungen noch weiter verändere. Seine Prognose: 2030 würden es zu 76 Prozent Urnengräber und zu 24 Prozent Sarggräber sein. Derzeit hält sich dies so etwa die Waage.

Fenne war fest davon überzeugt, dass es bis dahin viele weitere freie Flächen auf dem Gemeindefriedhof gebe. Daher müsse auch wegen des dann geringeren Pflegeaufwandes insgesamt oberstes Ziel die Konzentration der Gräber im westlichen Friedhofsbereich sein. Der Gutachter regte an, etwa ein Drittel der Gesamtfläche, also den östlichen Teil, auf Dauer ganz herauszunehmen: „Dies bietet sich auch angesichts des geplanten Neubaugebietes an der Wankumer Landstraße an.“ Dort könne man einen kleinen Park entwickeln, als eine attraktive Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zum Ortskern. Eine Abtrennung des Bereiches sei möglich. Ein kleines Problem seien zwischen den aktiven Grabfeldern die im Laufe der Zeit abgebauten Gräber. Dort sollte man neue Bestattungsformen entwickeln.

Dem neuen Kolumbarium des Bestattungsunternehmens Camps stellte Fenne ein gutes Zeugnis aus, nach wie vor würden Urnenbestattungen dort nachgefragt. Dieses Kolumbarium müsse auf jeden Fall fortgeführt und wenn möglich erweitert werden. Er nahm auch kurz zu den derzeitigen Friedhofsgebühren Stellung. Derzeit gehörten die klassischen Wahl- und Reihengräber im Umkreis mit zu den teuersten, bei den Urnen-Wahlgräbern sprach Fenne von einem „mittleren Preissegment“.

Und der Sachverständige hatte noch einen Vorschlag: für Sarg und Urne sogenannte Baumgräber anzubieten. Dies sei auf dem Gemeindefriedhof an einem größeren Grabfeld, wo derzeit viele Ahornbäume stehen, möglich. Dort könnte man dann in unmittelbarer Nähe beispielsweise bronzene Ahornblätter mit dem Namen und den Daten der Verstorbenen auf niedrigen Steinen an den jeweiligen Gräbern platzieren.

Jetzt wird sich erst einmal die Friedhofsverwaltung mit dem Konzept beschäftigen und dann dem zuständigen Ausschuss Vorschläge machen. Wilma Hübecker (CDU) regte die Bildung einer Arbeitsgruppe an, zu der unter anderem Bestatter Camps gehören sollte.

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