Kempen Kita-Ausbau: Politik stimmt den Plänen der Stadt zu

KEMPEN · Dezernent Michael Klee stellte im Kempener Jugendhilfeausschuss die Prognoseplanung für die Kinderbetreuung vor.

Der Jugendhilfeausschuss stimmte am Dienstagabend in einer Sondersitzung dem von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder in Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege einstimmig zu. Wie bereits berichtet, plant die Stadt zwei neue Kindergärten mit angeschlossener Großtagespflege. Eine Einrichtung soll auf dem Gelände neben der Reithalle am Schmeddersweg in Kempen, die andere auf dem Parkplatz neben der Kita „Bärenstark“ in St. Hubert gebaut werden. Beide Kindergärten sollen Platz für sechs Gruppen und entsprechende Nebenräume bieten. Die Stadt strebt ein Mietkaufmodell an, das heißt: Sie stellt das Grundstück zur Verfügung, ein privater Investor baut den Kindergarten, und die Stadt mietet über einen längeren Zeitraum das Gebäude.

Der Ausschuss stimmte auch der von der Stadt angedachten Interimslösung mit einem Kindergarten für fünf Gruppen in Mobilbauweise auf dem Gelände neben dem Parkplatz am St. Huberter Forum an der Stendener Straße zu. Nur Günter Solecki (Linke) sprach sich gegen diesen Standort aus, hielt ihn besser geeignet für ein neues Flüchtlingswohnhaus. Solecki meinte, man könnte die Übergangskita notfalls auch im Kendelpark errichten.

Mit dem Grundsatzbeschluss hat der Ausschuss den Weg frei gemacht für die weitere Planung. Auch für die Interimslösung hält die Stadt Ausschau nach einem privaten Investor. Ziel ist es, diese Betreuungseinrichtung bis zum Beginn des nächsten Kindergartenjahres am 1. August 2019 in Betrieb nehmen zu können. Für das übernächste Kindergartenjahr 2020/2021 sollen dann die beiden neuen Kindertagesstätten fertig sein. Die Stadt rechnet damit, pro neuem sechsgruppigen Kindergarten zusätzlich etwa 17 Stellen für Erzieherinnen und Hilfskräfte einrichten zu müssen. An Personalkosten werden etwa 750.000 Euro kalkuliert. Dazu kommen – ohne Baukosten – etwa 300.000 Euro für Inventar und Ausstattung. Aus Landesmitteln könnte die Stadt pro Kita und Jahr etwa 290.000 Euro einnehmen.

Für die Politik im Jugendhilfeausschuss stand außer Frage, den von der Stadt vorgeschlagenen Weg mit zu beschreiten. Die CDU-Fraktion schlug vor, freie Träger wie Kirchen oder Wohlfahrtsverbände einzubeziehen und ihnen die neuen Kitas anzubieten. Die Stadt könnte sie an interessierte freie Träger vermieten.

Problematisch wird indes die Suche nach den benötigten Fachkräften. Wie Dezernent Klee bereits mehrfach berichtet hatte, ist der Stellenmarkt für Erziehungsfachkräfte wie leer gefegt, weil alle Kommunen händeringend zusätzliches Betreuungspersonal suchen. Die Personalsuche der Stadt Kempen war bislang kaum von Erfolg gekrönt. Da müsse die Stadtverwaltung den Fachkräften eben besonders attraktive Angebote machen, hieß es im Ausschuss.

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