Kaarst Laserstrahlen gegen Bleifuß-Piloten

Kaarst · Kaarst Auf Kaarster Straßen kommt oft der Bleifuß zum Einsatz: Der Verkehrsdienst des Rhein-Kreises hat seine Laserpistolen gezückt und den Radarwagen in Stellung gebracht - letzteren bereits zehn Mal in diesem Jahr. Ergebnis: 370 Raser mussten Verwarngelder bezahlen.

 Wer auf der Schiefbahner Straße zu schnell fährt muss zurzeit zwar nicht mit Knöllchen rechnen. Richtung Vorst ist allerdings eine Messanlage installiert, die dem Fahrer seine Geschwindigkeit anzeigt. Diese Daten werden außerdem gespeichert und ausgewertet.

Wer auf der Schiefbahner Straße zu schnell fährt muss zurzeit zwar nicht mit Knöllchen rechnen. Richtung Vorst ist allerdings eine Messanlage installiert, die dem Fahrer seine Geschwindigkeit anzeigt. Diese Daten werden außerdem gespeichert und ausgewertet.

Foto: NGZ

Kaarst Auf Kaarster Straßen kommt oft der Bleifuß zum Einsatz: Der Verkehrsdienst des Rhein-Kreises hat seine Laserpistolen gezückt und den Radarwagen in Stellung gebracht - letzteren bereits zehn Mal in diesem Jahr. Ergebnis: 370 Raser mussten Verwarngelder bezahlen.

Und bei besonders penetranten Bleifußpiloten wurde in 119 Fällen sogar eine Anzeige fällig. Auch der Einsatz der Laserpistole war aus Polizeisicht erfolgreich: Bei acht Einsätzen wurden 105 Verwarnungsgelder verhängt und 24 Anzeigen geschrieben.

Nicht immer müssen Schnellfahrer gleich das Portemonnaie zücken. Die Stadt setzt auf eine weitere Säule: die der Einsicht. Wer zurzeit die Schiefbahner Straße von der neuen Kläranlage kommend Richtung Ortsmitte Vorst befährt, bekommt in Höhe der Straße "Am Vorster Pfad" seine aktuell gefahrene Geschwindigkeit angezeigt.

Das Ordnungsamt hat diese Anlage installiert, nachdem über zu hohes Tempo in diesem Bereich geklagt worden war. Das Gerät erfasst alle Daten, so dass eine Auswertung Klarheit darüber bringen wird, ob hier wirklich zu schnell gefahren wird.

Dass die Stadtverwaltung lediglich die eventuell zu schnell gefahrene Geschwindigkeit anzeigen lässt, ohne dafür Geld zu fordern, ist natürlich nicht reine Nachsicht. Das städtische Ordnungsamt hat nämlich lediglich das Recht, den ruhenden Verkehr zu überwachen und entsprechende "Knöllchen" zu schreiben.

Die daraus resultierenden Einnahmen fließen in die Stadtkasse. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen hat die Stadt Kaarst keine eigenen Befugnisse - die stehen nur Städten ab 60 000 Einwohnern zu. "Wer in Kaarst zu schnell fährt, hört was vom Landrat und nicht vom Bürgermeister", so die Ordnungsamtsleiterin Brigitte Kaulen.

Ihre Behörde ist lediglich im Besitz der sieben Jahre alten und 5100 Euro teuren Geschwindigkeitsmessanlage, die zurzeit auf der Schiefbahner Straße im Einsatz ist. Sie dient nicht dazu, dass der Autofahrer die Genauigkeit seines Tachos überprüft, vielmehr speichert das Gerät, wie oft tatsächlich zu schnell gefahren wird. Ein Bürger, der mit seinem Fahrzeug diese Anlage mit zu hohem Tempo passiert, hat mit keinerlei Konsequenzen zu rechnen.

"Die mobile Geschwindigkeitsmessanlage wird unter anderem dort aufgestellt, wo sich Beschwerden über zu hohe Geschwindigkeiten häufen", so der zuständige Sachbearbeiter im Ordnungsamt, Stephan Adams.

Die Messanlage - Auf- und Abbau übernimmt der Baubetriebshof - bleibt mindestes eine Woche lang an einer Stelle: "Dadurch bekommen wir aussagekräftige Werte", weiß Adams, der aber auch eine andere Erfahrung gemacht hat: "Oft stimmen die Daten nicht mit dem subjektiven Empfinden der Anwohner überein."

Will sagen: So schnell, wie den Anwohnern die Autos vorkommen, sind sie in Wirklichkeit gar nicht. Falls sich doch herausstellt, dass häufig zu schnell gefahren wird: "Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, überlegen gemeinsam, welche Maßnahmen zu ergreifen sind", legt Stephan Adams dar.

Möglich sind bauliche Veränderungen, die in der Regel vom Planungs- und Verkehrsausschuss abgesegnet werden müssen - zum Beispiel Kästen mit Pflanzen oder auch Bodenwellen. Weitere Möglichkeiten: die Festsetzung einer niedrigeren Geschwindigkeit durch ein entsprechendes Verkehrsschild oder Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei - ertappte Verkehrssünder werden dann zur Kasse gebeten.

Die Polizei setzt ihre eng begrenzten Ressourcen vornehmlich an Unfallschwerpunkten und in schutzwürdigen Zonen, wie etwa in der Nähe von Schulen, ein. Auf massive Beschwerden der Anwohner hin werden auch Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen.

Polizeisprecher Hans-Willi Arnold weiß aus Erfahrung, dass oftmals diejenigen mit einem "Bleifuß" durch ein Wohngebiet rasen, die selber dort wohnen.

(NGZ)
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