Jüchen Senioren-Netzwerk mit 250 Teilnehmern

Jüchen · Initiative plant viele Freizeitangebote sowie Infos über Demenz. Gestern startete ein Mittagstisch in Hochneukirch.

 Gute Laune beim Start des neuen Mittagstisch-Angebots (v. l.): Heinz Schneider (Begleiter des Netzwerk 55 plus) sowie die Ehrenamtlerinnen Maria Ganteföhr und Marlis Esser.

Gute Laune beim Start des neuen Mittagstisch-Angebots (v. l.): Heinz Schneider (Begleiter des Netzwerk 55 plus) sowie die Ehrenamtlerinnen Maria Ganteföhr und Marlis Esser.

Foto: Linda Hammer

Ein neues Angebot hat das Senioren-Netzwerk 55 plus gestern aus der Taufe gehoben: Marlis Esser und Maria Ganteföhr kochten als ehrenamtliche "Küchenfeen" Grünkohl mit Mettwurst. 21 Frauen und Männer waren zum ersten Mittagstisch in den Hochneukircher Bahnhof gekommen. "Eine tolle Resonanz", erklärte Heinz Schneider, der für den Caritasverband im Rhein- Kreis das Netzwerk 55plus der Gemeinde Jüchen betreut. Es geht keineswegs nur um kulinarischen Genuss. "Wir möchten mit dem neuen Angebot Menschen in Kontakt miteinander bringen", so Schneider.

Dem gleichen Zweck dient das Netzwerk-Frühstück Dienstagmorgens im Marienheim an der Alleestraße mit je rund 60 Besuchern. "Einige davon kommen aus Hochneukirch und fragten, ob ein ähnliches Angebot auch bei ihnen im Ort möglich sei", so Schneider. Für den Mittagstisch alle 14 Tage (mittwochs ab 12.30 Uhr) in Hochneukirch ist — im Gegensatz zum Netzwerk-Frühstück — eine Anmeldung nötig.

Damit hat das 2008 ins Leben gerufene Netzwerk sein Veranstaltungsprogramm erweitert. Netzwerk-Frühstücke, Kochkurse, Kulturangebote, Zeichnen, Malen und Handarbeitsgruppen finden bei Senioren regen Zulauf. Auch der Treffpunkt im Alten Bahnhof wird laut Schneider von den Senioren gern angenommen. Gesellig wird's beim Doppelkopf-Abend in Bedburdyck, eher zünftig beim Mittags-Buffet, zu dem das Seniorennetzwerk 55plus auch 2014 ins Marienheim einlädt. "Etwa 200 bis 250 Menschen machen bei den Veranstaltungen mit. Eine genaue Zahl lässt sich nicht nennen, weil es ja keine Mitgliedschaft gibt", so Schneider.

Daneben setzt das Netzwerk auf Information und ehrenamtliche Hilfe. "In erster Linie wollen wir das Thema Demenz vertiefen", sagt Heinz Schneider, der bei dem Thema Beratungsbedarf sieht und die Alzheimer Gesellschaft mit ins Boot holen will. "Auch wir müssen uns vernetzen und Spezialisten mit einbinden, die unsere Ehrenamtler unterstützen", erklärt der Fachmann den Ansatz der Caritas. In Gesprächskreisen sollen sich pflegende Angehörige austauschen und an Fortbildungen teilnehmen. In kleinen Gruppen werden Ehrenamtler qualifiziert, um pflegende Angehörige zu Hause zu entlasten. "Durch ein Zertifikat, das die Teilnehmer im Anschluss erhalten, können die Leistungen über die Pflegekasse abgerechnet werden", erklärt Schneider. Die Honorare seien nur "kleine Aufwandsentschädigungen". Aber die Hilfe sei für Betroffene, die sonst rund um die Uhr belastet und eingespannt sind, sehr wichtig. Bei den weiteren Angeboten will Schneider die Zusammenarbeit mit dem Arbeiter-Samariterbund und dem Haus Maria Frieden verstärken. Ausbaufähig sei die Tauschbörse, die 2013 im Hochneukircher Bahnhof startete. "Die steckt inhaltlich noch in den Kinderschuhen. Dafür müssen wir noch mehr werben", räumt Schneider ein. Jüchener können mit der Börse Dienstleistungen tauschen. "Der eine hilft dem anderen beim Auswechseln einer Glühbirne oder schraubt mit ein Regal an die Wand, der zweite wiederum backt für andere einen Kuchen", nennt Schneider Beispiele. Für 15 Minuten Arbeit wird ein "Talent" angerechnet.

Ausgebucht sind hingegen die Computerkurse. "Wir können uns vor Interessenten kaum retten, aber uns fehlen zwei Ehrenamtler, die bereit sind, die Kurse zu leiten", so Schneider. Oft reiche es, wenn jemand im Beruf am PC gearbeitet habe. "Das müssen keine Profis sein. Wir stellen Raum und Computer zur Verfügung und lassen keinen mit der Verantwortung allein."

(uwr)
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