Aktuelle Zahlen aus Jüchen Mehr Geflüchtete leben in Privatwohnungen

Jüchen · 215 von 319 der nach Jüchen Geflohenen wohnen nicht mehr in Unterkünften der Stadt.

Von den insgesamt 319 in Jüchen lebenden Geflüchteten wohnen nur noch 93 Personen in den sozialen Unterkünften der Stadt Jüchen an der Jülicher Straße und der Wanloer Straße. Elf weitere Personen leben zudem in von der Stadt angemieteten Wohnungen. Das geht aus einer Sitzungsvorlage für den Rechts- und Sozialausschuss am Montag hervor.

Somit leben insgesamt 215 Personen in eigenen Mietwohnungen im Stadtgebiet Jüchen verteilt. Alle Mietwohnungen sind von den Personen selbst angemietet und können größtenteils durch eigenes Arbeitseinkommen selbst finanziert werden. 28 von der Stadt angemietete Wohnungen wurden 2018 und 2019 gekündigt. In den meisten Fällen sind die Bewohner selbst den Mietvertrag eingestiegen.

Von den 319 Geflüchteten erhalten derzeit laut Stadt 130 Leistungen nach dem SGB II (Jobcenter) oder dem SGB XII (Sozialhilfe), da ihnen ein Schutzstatus nach dem Asylverfahren anerkannt wurde. Die übrigen 189 Personen erhalten demnach Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dabei handelt es sich um Personen, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen sind oder deren Asylverfahren negativ verlaufen und nun im Besitz einer Duldung sind. Von den 189 Personen, unter denen auch 27 Kinder unter 15 Jahren sind, gehen 34 einer Erwerbstätigkeit nach. Sieben Personen sind derzeit in einer Ausbildung.

Um auch abgelehnten Asylbewerbern eine Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben, gibt es seit dem 1. Januar die Möglichkeit einer sogenannten Beschäftigungsduldung. Gut integrierte abgelehnte Asylbewerber, deren Identität durch Pässe oder Passersatz geklärt sind, seit zwölf Monaten im Besitz einer Duldung und mindestens seit 18 Monaten einer sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit nachgehen, erhalten eine Beschäftigungsduldung für 32 Monate. Das gilt allerdings nur für Personen, die bis zum 1. August 2016 nach Deutschland eingereist sind.

Die Integration von anerkannten Asylbewerbern auf dem ersten Arbeitsmarkt ist laut Stadt im vollen Gange. „Nun gilt es auch für Personen mit Kettenduldungen, die sich trotz ihres negativ verlaufenden Asylverfahrens in Deutschland gut eingelebt haben, eine mögliche Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben zu geben“, teilt die Stadt in einer weiteren Sitzungsvorlage mit. Das entlaste den Sozialstaat und helfe gegen den Fachkräftemangel.

(mlat)
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