Hückeswagen Schweinepest - Albtraum für Landwirte und Jäger

Hückeswagen · Der Albtraum für Jäger und Landwirte begann Anfang 2009: Am 8. Januar war im rheinisch-bergischen Rösrath ein Wildschwein-Frischling gefunden worden, der an der Schweinepest verendet war. Wochen später gab es den ersten "Verdachtsfall" in Oberberg: In einem Hückeswagener Revier war ein Keiler geschossen worden, der Antikörper gegen die Seuche im Blut hatte.

In der Folge wurde Ende Februar 2009 Oberberg amtlich zum "gefährdeten Bezirk" erklärt. Eine Folge: Jede zur Strecke gebrachte Sau musste in eine Wildsammelstelle gebracht werden, Fleischproben der Tiere wurden im Labor untersucht. Erst nach der "Entwarnung" durch das Labor und die Freigabe war eine Verwertung des Wildbrets möglich. Landwirte mit Hausschwein-Haltung durften ihre Tiere nicht mehr ins Freie lassen. Wäre auch nur eines der Tiere mit dem Schweinepest-Virus infiziert worden, hätte der Bestand gekeult werden müssen. Einige Landwirte in der Region gaben die Schweinemast auf.

Eine der Wildsammelstellen war im Hückeswagener Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg aufgebaut worden. Jäger auch aus Radevormwald, Wipperfürth und Lindlar brachten die von ihnen erlegten Wildschweine dorthin. Erst im Juni 2012 konnte die Sammelstelle wieder geschlossen werden: Nach über drei Jahren wurde die Ausweisung von Oberberg als "gefährdeter Bezirk" amtlich wieder aufgehoben.

Zwischen 2009 und 2012 hatten 899 Sauen in der Hückeswagener Sammelstelle, einem Spezial-Kühlcontainer, gehangen. Die Labortests belegten, das keines der Tiere mit der Schweinepest infiziert gewesen war. Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis hatte es keinen Seuchenfall mehr gegeben. Experten führen das auch darauf zurück, dass die Impfaktion erfolgreich war: Zwischen 2009 und 2012 hatten die Jäger in regelmäßigen Abständen Impfköder in den Revieren ausgebracht. Und sie hatten verstärkt Jagd auf Wildschweine gemacht, weil die Überpopulation der Tiere in der Region die Seuchengefahr erhöht.

(bn)
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