Hückeswagen Magda Ditges – 25 Jahre Einsatz fürs Tierheim

Hückeswagen · "Hinsehen und nichts tun, das kann ich nicht": So lautet das Lebensmotto der langjährigen Vorsitzenden des Tierschutzvereins.

 Magda Ditges mit einem jungen Labor-Beagle – mehr als 4000 dieser Vierbeiner hat die Hückeswagenerin bereits vermittelt.

Magda Ditges mit einem jungen Labor-Beagle – mehr als 4000 dieser Vierbeiner hat die Hückeswagenerin bereits vermittelt.

Foto: Hans Dörner (Archiv)

Seit 1988 ist Magda Ditges Vorsitzende des Tierschutzvereins Wermelskirchen. Zu Beginn schien die Lage aussichtslos, doch die Hückeswagenerin hat viel erreicht. Trotz einiger Kritik steht sie beispiellos für den Einsatz zum Wohle der Tiere. "Die Tiere sind unsere Mitgeschöpfe und gleichberechtigte Lebewesen. Hinsehen und nichts tun, das kann ich nicht", betont Magda Ditges.

Von klein auf fühlte sie sich dem Tierschutz verbunden und kümmerte sich schon in Schlesien und nach der Flucht um die Haustiere der Familie. In einem Schweiz-Urlaub sah Magda Ditges dann ein Plakat zum Schutz der Pelztiere und beschloss, sich dafür einzusetzen. Auch im Bundesverband Tierschutz war sie tätig, bis sich Ursula Stuertz an sie wandte und um Hilfe für das Tierheim Wermelskirchen bat.

"Seit 1980 wurde es immer schlimmer und es gab große Missstände. Die Anlage war in einem katastrophalen Zustand. Als ich sah, wie die Tiere vor gefrorenem Futter saßen und mich anschauten, konnte ich nicht anders als zu helfen", erzählt sie. Seit diesem Tag hat Ditges bereits mehr als 20 000 Tieren geholfen. Dass sie 25 Jahre lang Vorsitzende des Tierschutzvereins bleiben würde, konnte sie damals noch nicht ahnen. Doch ein Leben ohne den Tierschutz gibt es längst nicht mehr für Magda Ditges.

Zuhause kümmert sie sich um acht Katzen und kann dabei auf die Hilfe ihres Mannes zählen. "Er hat meine ehrenamtliche Arbeit immer akzeptiert und mich unterstützt. Es tut gut bei diesem ständigen Kampf, jemanden an seiner Seite zu haben", erläutert Ditges.

Die ehemalige Architektin hat im Laufe des Lebens besonders die Katzen ins Herz geschlossen. Tiere, die es hart getroffen hat, wie ein blinder Hund oder eine dreibeinige Katze, stoßen bei ihr auf viel Zuneigung. Doch so sehr sie sich auch für die Vermittlung von Tieren einsetzt, muss sie trotzdem oft Kritik einstecken. Im Blickpunkt stehen dabei die Vereinskriterien, nach denen Tiere vergeben werden. "Es muss einfach alles zusammenpassen. Wohnverhältnisse, familiäre und berufliche Situation sowie die Erfahrung müssen berücksichtigt werden. Ich kann ja niemandem, der in einer kleinen Wohnung im vierten Stock wohnt, einen jungen Schäferhund geben. Im Zweifelsfall entscheide ich immer für das Tier", entgegnet sie der Kritik.

Jedoch gesteht sie ein, dass es nicht immer die perfekte Lösung gebe und so mancher Wohnort vielleicht doch besser als ein Platz im Tierheim wäre: "An einigen Passagen muss man die Kriterien vielleicht einmal überdenken. Und über ein Haar in der Suppe kann man sicherlich auch mal hinwegsehen", versichert die Hückeswagenerin. "Ich möchte nur, dass es den Tieren so gut wie möglich geht."

Und der Erfolg gibt ihr Recht. Das Tierheim vermittelt jährlich etwa 500 Tiere, was eine außerordentlich hohe Zahl ist. Abschalten im Urlaub gelang ihr bei diesem Wirken selten. Vielleicht wird ihr das in Zukunft besser gelingen. Denn nach ihrer noch dreijährigen Amtszeit ist Schluss. Ein Nachfolger wird gesucht. Doch aus dem Tierschutz wegzudenken ist Magda Ditges nicht: "Natürlich ziehe ich mich nicht ganz zurück. Ich werde bis zum Ende meines Lebens immer mit Rat und Tat zum Wohle der Tiere da sein."

(RP/EW)
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