Hückeswagen "Mein Chef ist der Bürger von Hückeswagen"

Hückeswagen · Wer weiß am meisten über die Häuser in der Schloss-Stadt? Sehr wahrscheinlich ist das Johannes Meier-Frankenfeld. Der stellvertretende Leiter des Bauamts feiert am kommenden Samstag, 1. Juni, Jubiläum: 40 Jahre öffentlicher Dienst.

 Die Welt von Johannes Meier-Frankenfeld: An seinem Schreibtisch im Rathaus geht es um Zahlen, Fakten und Pläne. Der 60-Jährige hat sich immer als Dienstleister für die Hückeswagener verstanden.

Die Welt von Johannes Meier-Frankenfeld: An seinem Schreibtisch im Rathaus geht es um Zahlen, Fakten und Pläne. Der 60-Jährige hat sich immer als Dienstleister für die Hückeswagener verstanden.

Foto: Hans Dörner

In einem Bauamt zählen Daten und Fakten. Johannes Meier-Frankenfeld hat sie, was sein Berufsleben angeht, exakt parat: 1411 Neubau-Vorhaben hat er in seiner Zeit "Auf'm Schloss", so die offizielle Adresse des Rathauses, bearbeitet. Im städtischen Archiv neben seinem Büro betreut er etwa 4500 Akten von Häusern in Hückeswagen. Hinzu kommen 500 Akten von Baudenkmälern. Ungezählt sind die Umbauten und Erweiterungen an bestehenden Gebäuden, mit denen er es zu tun hatte.

Keine Frage: Wenn einer Hückeswagen wie die eigene Westentasche kennt, dann ist das Johannes Meier-Frankenfeld. Vor 60 Jahren wurde er im Westen der Stadt, in Kammerforsterhöhe, geboren. Dort, neben der ehemaligen Hühnerfarm der Eltern, lebt er auch heute noch mit seiner Frau Petra.

Sein Dienstbeginn bei der Stadt Hückeswagen war 1968, vor 45 Jahren – und "schuld" war der Postbote. Das war damals Helmut Müller, im Ehrenamt Ratsherr der SPD. Der erzählte bei der Post-Zustellung in Kammerforsterhöhe beiläufig, dass "aufm Schloss" Nachwuchs gesucht werde. Auf Anraten der Eltern bewarb sich der 15-jährige Johannes Meier-Frankenfeld um eine Lehrstelle und wurde genommen.

Nach Lehre, Schulbesuch und einigen Jahren bei der Stadtverwaltung in Wipperfürth kehrte der Verwaltungsangestellte 1979 zurück ins Hückeswagener Schloss und ins Bauamt. "Ich kenne keinen Kollegen, der so lange im selben Büro und am selben Schreibtisch sitzt wie ich", erzählt er lachend – "irgendwie sind alle internen Umzüge der Verwaltung an mir vorübergegangen".

Als Meier-Frankenfeld noch Lehrling im Schloss war, war Günter Kröning als Stadtdirektor sein Chef. Auf ihn folgten Stadtdirektor Hans-Jürgen Pauck, dann Norbert Jörgens als erster hauptamtlicher Bürgermeister von Hückeswagen, schließlich Uwe Ufer als dessen Nachfolger. "Und nun kommt ja bald mein nächster Vorgesetzter", sagt Meier-Frankenfeld mit Blick auf Ufers Amtsniederlegung im Herbst.

Der 60-Jährige sieht den neuerlichen Wechsel an der Verwaltungsspitze gelassen: "Mein eigentlicher Chef ist der Bürger. Ich habe mich immer als Dienstleister für die Menschen in Hückeswagen verstanden, die ein Anliegen an die Stadt haben." Recht machen könne man es als verantwortlicher Mitarbeiter im Bauamt nicht jedem. Das sorge auch mal für Unmut.

Bilanz des 60-Jährigen: "Aber ich kann nach den vielen Jahren privat immer noch mit gutem Gewissen auf die Bierbörse oder zum Altstadtfest gehen."

Die große Leidenschaft des Privatmanns Meier-Frankenfeld ist die Jagd. Seit 27 Jahren gehört er zum Vorstand des Hückeswagener Hegerings, seit elf Jahren ist er Vorsitzender der Jägerschaft.

Ein Nebeneffekt: Johannes Meier-Frankenfeld kennt sich nicht nur in den Hückeswagener Wohngebieten wie kaum ein anderer aus – er ist auch in den Außenrevieren der Schloss-Stadt zu Hause.

(bn)
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