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Hückeswagener Bürgermeister sucht nach Lösung Wiehagener vermissen Corona-Schnelltestzentrum

Wiehagen · Die Menschen müssen zunächst in die Stadt fahren, um sich testen zu lassen, um dann in Wiehagen zum Friseur zu dürfen. Bürgermeister sucht nach einer Lösung für das Problem.

 Nicht viel zu tun: Johanna Dürhagen (l.), Chefin im Salon Joy an der Brunnenstraße in Wiehagen, und ihre Mitarbeiterin Silvia Pschibilinski.

Nicht viel zu tun: Johanna Dürhagen (l.), Chefin im Salon Joy an der Brunnenstraße in Wiehagen, und ihre Mitarbeiterin Silvia Pschibilinski.

Foto: Jürgen Moll

Was für ein Aufwand gerade für ältere Menschen in Wiehagen: Wenn Ingrid Stelzer zum Friseur möchte, muss sich sich zunächst in den Bus runter in die Innenstadt setzen, am Bahnhofsplatz aussteigen und das nächste Corona-Schnelltestzentrum ansteuern. Mit einem hoffentlich negativen Ergebnis darf sie sich dann wieder auf den Rückweg machen, um ihrem Stammfriseur in Wiehagen einen Besuch abstatten zu dürfen. Denn Friseure dürfen seit einer Woche Kunden nur die Haare waschen, schneiden, fönen und legen, wenn sie negativ sind.

„Das ist doch lachhaft“, meint Ingrid Stelzer. Dieser Aufwand stehe in keinem Verhältnis. Und die meisten Älteren nehmen die Strapazen auch nicht auf sich. Im Salon Joy am Brunnenweg warteten Inhaberin Johanna Dürhagen und Mitarbeiterin Silvia Pschibilinski in den vergangenen Tagen meist vergeblich auf Kunden. Der Laden blieb leer oder wurde nur vereinzelt von Kunden mit negativem Testergebnis aufgesucht. „Wir spüren das schon sehr stark“, sagt Silvia Pschibilinski. Montag und Dienstag hätte ihre Kollegin gerade einmal zwei Stunden gearbeitet, sie am Mittwoch von 10 bis 14 Uhr gar nicht, weil schlichtweg kein Kunde kam.

„Wir müssen präsent sein, haben aber hauptsächlich Stammkundschaft, meist ältere Menschen, die völlig verzweifelt sind, wenn wir sie ohne Test abweisen müssen“, sagt Silvia Pschibilinski. Das alles sei ein Trauerspiel. Selbst die Kollegen in der Innenstadt hätten ihr von ähnlichen Problemen berichtet. „Das halten wir nicht lang aus, für 30 Euro am Tag hier zu sitzen. Dann müssen wir schließen“, sagt sie. Der Zustand sei so nicht tragbar. Das hat auch Bürgermeister Dietmar Persian verstanden. Er wurde bereits von einem Ratsmitglied auf das Problem hingewiesen. „Wir haben in Hückeswagen viele Testmöglichkeiten, aber eben nicht in Wiehagen“, sagt er. Da hätten die Menschen vollkommen Recht. Er werde sich um eine Lösung bemühen. Die ist allerdings nicht so einfach zu finden. In Gesprächen mit dem Kreis, der Schnellteststellen genehmigen muss, erfuhr Persian, dass Hückeswagen schon überdurchschnittlich gut mit solchen Teststellen ausgestattet sei. „Deshalb wurde mir signalisiert, dass es keine zusätzliche Stelle in der Schloss-Stadt geben kann, was ich auch verstehe“, sagt Persian. Er bewerte die Situation in Wiehagen aber schon etwas anders und wolle für die Menschen dort eine Möglichkeit schaffen. „Im Testbus am Bahnhofsplatz gibt es grundsätzlich die Bereitschaft, auch Station in Wiehagen zu machen“, erfuhr Persian. Jetzt müsse man nur noch einen geeigneten Platz finden und sich mit dem Kreis abstimmen. Dem Bürgermeister schwebt vor, zumindest tageweise ein Angebot in Wiehagen auf die Beine zu stellen – „entweder zusätzlich oder als Ersatz zum Bahnhofsplatz“, sagt Persian.

Bis dahin bleibt es bei folgenden Schnellteststellen: Oberbergische Apotheke, Schnelltestbus Bahnhofsplatz, Zahnarztpraxis Dr. Fadma Al Ghaddioui, Montanus-Apotheke, Fleischwaren Blumberg.
www.hueckeswagen.de

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