Hückeswagen Die Beweggründe der Politiker

Hückeswagen · Warum die Grundschulen von der Kölner Straße in ein paar Jahren in die Hauptschule umziehen sollen (und nicht in die Realschule), hatten die Politiker in dieser Woche in der Sondersitzung des Schulausschusses nicht begründet.

 Der Beschluss, dass der neue Grundschulverbund ins heutige Hauptschulgebäude zieht, stellt die teurere Variante dar.

Der Beschluss, dass der neue Grundschulverbund ins heutige Hauptschulgebäude zieht, stellt die teurere Variante dar.

Foto: ddp

Sie fassten den Beschluss einstimmig, blieben die Antwort auf die Frage nach dem Warum aber schuldig: Abgestimmt wurde ohne vorherige Diskussion. Im Gespräch mit der BM, die diese "Kommunalpolitik nach Gutsherrenart" kritisiert hatte, lieferten Sprecher aller im Rat vertretenen Parteien gestern die Begründung ihrer Entscheidung nach.

Das von allen Parteien übereinstimmend genannte Hauptargument: Die neue Gemeinschaftsschule, die an die Stelle der heute eigenständigen Real- und Hauptschule treten wird, soll vierzügig werden, damit eine ausreichende Differenzierung der Lernangebote möglich ist.

Das setzt voraus, dass etwas ein Drittel der Eltern, die ihre Kinder bisher nach der Grundschule am Gymnasium einer Nachbarstadt anmelden, künftig der Hückeswagener Gemeinschaftsschule den Vorzug geben müssten. Die neue Schule muss also eine sehr hohe Akzeptanz bei den Eltern genießen. Und das ist aus Sicht der Politiker am ehesten gewährleistet, wenn sie nicht im Gebäude der heutigen Hauptschule, sondern in dem der heutigen Realschule angesiedelt wird — letztlich eine Frage des Images, das mit Haupt- bzw. Realschule verbunden ist.

Die Standort-Wahl wurde demnach in erster Linie mit Blick auf die neue weiterführende Schule getroffen, weniger mit Blick auf die Bedürfnisse der Grundschüler. Grüne und FaB argumentierten gestern allerdings auch aus deren Sicht: Günstig sei die räumliche Nähe vom Hauptschulgebäude zur Erich-Kästner-Schule, die auf optimale Förderung von Kindern mit Förderbedarf schon in der Grundschule hoffen lasse.

Von der FDP wurde als weiteres Argument genannt, dass sich die schwierige Verkehrssituation in der unteren Kölner Straße entspanne, wenn die Grundschulen an die Weststraße umziehen. Das sei auch im Interesse der Sicherheit der Grundschulkinder auf ihrem Schulweg.

Der Beschluss, dass der neue Grundschulverbund ins heutige Hauptschulgebäude zieht, stellt übrigens die teurere Variante dar. Nach Berechnungen der Verwaltung kostet sie die Stadt 50 000 Euro jährlich mehr.

(RP/rl)
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