Konzert in St. Lambertus Hückelhoven Chöre und Brassband reißen mit

Hückelhoven · Nach einigen Jahren traten die beiden Chöre „One of us“, „Klangfarben“ und die Brassband Düren erneut in einem gemeinsamem Konzert auf: mit eigenen Beiträgen und zusammen. Die Zuhörer zeigten sich sehr angetan.

 Die Brassband Düren bereicherte das Chorkonzert mit „One of us“ und „Klangfarben“.

Die Brassband Düren bereicherte das Chorkonzert mit „One of us“ und „Klangfarben“.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Die Leidenschaft für die Musik, die die beiden Chöre „One of us“ aus Hückelhoven und „Klangfarben“ aus Ratheim sowie die Brassband Düren in der Lambertus-Kirche hören ließen, war deutlich spürbar. Im Wechsel trugen der große Gemeinschaftschor und die Instrumentalisten ihre Musikauswahl den rund 200 Zuhörern vor oder sie bestritten Beiträge zusammen. Eine Möglichkeit für sie, ihr spezielles musikalisches Können zu präsentieren sowie im Gesamtklang tief zu beeindrucken. Die Premiere dieser Chor- und Brassband-Konstellation hatte es vor einigen Jahren in der Kirche St. Barbara gegeben. Auf vielfachen Wunsch bestritten sie erneut ein Konzert gemeinsam, was trotz ihrer Verschiedenheit gut funktionierte.

„’Brass’ heißt übersetzt ‚Blech’ und die Brassband bietet eine eigene Musikrichtung dar“, erläuterte „One-of-us“-Vorsitzender Thomas Schmidt die Besonderheit der Formation. Mit der Industrialisierung Englands hatten sich zu Beginn viele Brassbands gebildet, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelten. Gibt es in England mehrere Tausend, sind es in Deutschland nur eine Handvoll – die Brassband Düren ist eine der ältesten im englischen Stil. Bis auf die Tuben spielten die Dürener unter Leitung von Martin Schädlich auf originalgetreuen Instrumenten.

Wie druckvoll und flott bei kräftiger Lautstärke die Hörner, Trompeten, Posaunen oder Tuben mit Pauke oder Schlagwerk aufspielen können, war schon im Eröffnungsstück „Starbust“ von Dan Price zu hören. Dagegen nahmen beim Titel „Till Matilda“ des Komponisten Mikael Nybo erst einmal Trommel und Trompete die Melodie auf, die vom tiefen Blech weitergeführt wurde: Alle spielten schließlich mit leichtem Ausdruck zum Grundrhythmus auf. Das wohl vielschichtigste und wechselhafteste Werk ließ die Band mit „The heat of the day“ hören, in dem der bekannte Jazzgitarrist Pat Metheny seine Urlaubseindrücke von iranischer Volksmusik verarbeitete: Klangmuster der verschiedenen Register gemischt mit Händeklatschen erzeugten unter anderem eine überraschende Klangvielfalt.

Die mehr als 30 Sänger unter Leitung von Georg Pusch, der zeitweise am Klavier begleitete, begeisterten mit Liedern wie „Deine Hand“ oder dem traditionellen Titel „Amazing Grace“. In klanglich breitem Spektrum, mit wechselnden Solopartien der Männer- und Frauenstimmen sowie die Inhalte durch A-cappella-Sequenzen betonend, nahm der Chor sein Publikum für sich ein.

Die klanglich kontrastreiche und einnehmende Version des Ed-Sheeran-Hits „Perfect“ interpretierten Sänger und Brassband so überzeugend, dass es bereits viele Besucher von ihren Sitzen riss. Eine noch verstärkte Reaktion erfolgte auf den abschließenden „Valero“-Vortrag, der von zackigen Rhythmen geprägt war. Gemeinsam mache es am meisten Spaß, munterte Martin Schädlich das Publikum zum Mitsingen bei der Zugabe „Hello, Dolly!“ aus Amerika auf: Die männlichen Sänger trugen dazu Zylinder, und es sangen viele Instrumentalisten bei diesem stimmungsvollen Klassiker mit.

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