Haan Kirmes bietet jede Menge Spaß

Haan · Was für die Besucher des größten Jahrmarktes im Bergischen Land Unterhaltung bedeutet, ist für die 200 Schausteller und Organisatoren mit viel Arbeit und Aufwand verbunden. Die Beschicker schätzen die familiäre Atmosphäre in der Gartenstadt.

Volksfest bei der Haaner Kirmes
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Volksfest bei der Haaner Kirmes

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Die Münchner haben ihr Oktoberfest, die Haaner ihre Kirmes. Mit dem Faßanstich am Fuß des Riesenrades eröffnete Bürgermeister Knut vom Bovert am Samstag eines der größten Volksfeste im Bergischen.

In diesem Jahr wurde er prominent unterstützt durch die NRW-Kirmeskönigin Angelique Sendzik. Was für die Besucher des Jahrmarktes Spaß und Spannung bedeutet, ist für Schausteller und Organisatoren mit viel Arbeit und Aufwand verbunden. "Wir haben in Deutschland auf allen Fahrgeschäften den höchsten Sicherheitsstandard weltweit. Auch die Einhaltung der Hygienevorschriften wird streng kontrolliert", erläutert Bruno Schmelter, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Düsseldorf.

Auf die Kirmes in der Gartenstadt freuten sich viele Betreiber von Buden und Fahrgeschäften ganz besonders. "In Haan, das ist schon eine ganz besondere Konstellation, bedingt durch die Innenstadtlage und die familiäre Atmosphäre. Die Schausteller fühlen sich hier wohl", weiß Schmelter. Auch die Haaner seien ein ganz besonderes Völkchen in Bezug auf ihre Kirmes.

Eine der großen Attraktionen ist die "Wilde Maus", auf dem Rathausparkplatz. Gebaut wurde die Bahn im Jahr 1995, für damals 3,7 Millionen D-Mark. "Zum Aufbau sind sechs Personen eineinhalb bis zwei Tage beschäftigt", erklärt Betreiber Rudolf Barth. Im vergangenen Winter hat er die Bahn renoviert. Zusätzlich wurde eine große LED-Leinwand über dem Eingang installiert.

Achim Boel verkauft gebrannte Mandeln an der Kaiserstraße. Seine Frau Margarethe hat er, beide waren schon damals im Schausteller-Gewerbe tätig, auf der Kirmes in Haan kennengelernt. Gemeinsam verkaufen sie heute Zuckerwatte, Schokofrüchte und andere Naschereien. "Preisabsprachen machen wir nicht, wir nehmen die Preise, die wir für richtig halten", betont Margarethe Broels. Für sie ist vor allem die Qualität wichtig. "Die Früchte, die wir verarbeiten, werden jeden Tag frisch geliefert und im Kühlwagen aufbewahrt." Zudem sei auch die verwendete Schokolade hochwertig.

Mit seinem Weltrekord im Schnellzapfen (50Liter in 4,55 Sekunden) steht Philip Traber im Guiness-Buch der Rekorde, für die Dauer der Kirmes hat er einen Bier-Stand in der Gartenstadt. Gut gekühlt muss es sein und schnell vor dem Kunden stehen. Zu diesem Zweck hat er sich eine eigene Zapfanlage konstruiert.

Traber denkt dabei wirtschaftlich: "Oft haben wir nur drei bis vier Stunden Zeit, einen bestimmten Umsatz zu machen, also muss jeder Kunde möglichst schnell bedient werden können." Auch die Ordnungshüter haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. "Wo normalerweise geparkt wird, findet die Kirmes statt, deshalb ist die Parkplatzsituation immer ein Thema", sagt Rainer Skroblies, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. "Es wird verschärft kontrolliert, auch die Einhaltung des Jugendschutzes, aber wir können nicht überall sein."

Mehr Besucher bringt die Kirmes auch für die Gastronomie, "Dafür müssen wir aber auch mehr Personal beschäftigen, um den Ansturm zu bewältigen", erklärt Bernd Urntnowski aus der Strandbar 44 (Neuen Markt). Herbert Blum kommt aus Hilden und besucht den Jahrmarkt mit Frau und den beiden sieben und 11-jährigen Enkelinnen. "Wegen der vielen Fahrgeschäfte und wegen dem Spaß, den die Kinder damit haben", so der Großvater.

(anre)
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