Hilden Jede Menge Angebote für Menschen mit freier Zeit

Hilden · Die Angebote in der Stadt für ältere Ruheständler sind fast so komplex wie die Ausbildungsmöglichkeiten für junge Berufseinsteiger. Orientierung bietet der Info-Treff „50+ Marktplatz der Möglichkeiten“.

 Treff 50+: Leiterin Stefanie Breuers (Mitte) im Gespräch mit ihren Nachfolgern Christel Gerling (links) und Erhardt Knaack (r.).

Treff 50+: Leiterin Stefanie Breuers (Mitte) im Gespräch mit ihren Nachfolgern Christel Gerling (links) und Erhardt Knaack (r.).

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mitunter kommt es vor, dass die lang ersehnte Phase des Ruhestands dann plötzlich etwas zu ruhig wird. Ältere Menschen sehen sich um, wie sie wieder vermehrt aktiv werden, ihren Horizont erweitern und über neue Kontakte der Gefahr der Vereinsamung entgehen können. Auf dem „Marktplatz der Möglichkeiten“, einem Info-Treff, der jeden ersten Mittwoch im Monat im Bürgerhaus Mittelstraße 20 stattfindet, bestehen geradezu ideale Möglichkeiten, dosiert den „Unruhestand“ zu gestalten.

Langjährige „Marktleiterin“ ist Stefanie Breuers. Sie hat die Initiative, Seniorenangebote in Hilden zu bündeln, 2004 mit ins Leben gerufen. Jetzt möchte sie ihr Ehrenamt beim Netzwerk „Hilden 50 Plus aktiv“, in dem die Basisgruppen in den Hildener Stadtteilen zusammengefasst sind, übergeben. „50 plus resultiert daher, dass damals bereits viele Menschen in den Fünfzigern, mit teils guten Abfindungen in den Ruhestand verabschiedet wurden, wovon heute die Menschen nur träumen können“, erklärt Breuers den Namen der Initiative.

Die Angebote in der Stadt für ältere Ruheständler, sind fast so komplex wie die Ausbildungsmöglichkeiten für junge Berufseinsteiger. Aus diesem Grund unterteilt Breuers ihre Einführung in Freizeitmöglichkeiten, ehrenamtliches Engagement und Unterstützung für eigene Initiativ-Konzepte.

Die Motive der anwesenden Frauen (lediglich ein Mann ist dabei) sind in der Tat sehr unterschiedlich, aber ausgewogen. Manche möchten vorrangig Kontakte knüpfen und sich bereits bestehenden Angeboten von Basisgruppen von gemeinsamen Ausflügen, über Boule, Computerwissen, Malen, Singen und Wandern bis hin zum gemeinsamen Besuch von Kulturveranstaltungen anschließen. Insgesamt elf Basisgruppen sind über das gesamte Hildener Stadtgebiet verteilt, wobei es nicht auf den eigenen Wohnort ankommt. „Es besteht eine freie Auswahl, einfach ein bißchen mutig sein und falls es nicht passt, eine andere Gruppe ausprobieren“, rät Breuers. Aktuell kann es sein, dass einzelne Gruppen einen Aufnahmestopp haben. Andererseits muss nach den Lockerungen der Pandemie der Betrieb erst wieder hochgefahren werden. Neue Gesichter sind willkommen. „Ich bin erst vor zwei Jahren mit meiner Frau nach Hilden gekommen. Wir haben uns in der Netzwerkgruppe Hilden Mitte-West von Anbeginn sehr willkommen gefühlt“, sagt Erhard Knaack.

Neben den Netzwerkgruppen bieten Sportvereine, Nachbarschaftszentren und auch die Kirchengemeinden zahlreiche, auf ältere Menschen zugeschnittene Angebote. Im Bildungebereich wäre da auch die VHS Hilden und die EEB zu nennen. Einige drängt es geradezu ins Ehrenamt, denn Freizeit sei ausreichend vorhanden. „Es wird häufig unterschätzt, wie viel von den Menschen zurückkommt, um die ich mich ehrenamtlich kümmere“, sagt Doris Sieberg. Sie ist auch Mitglied im Seniorenbeirat. Und muss wegen einer Sitzung früher weg. Bernd Schuknecht

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