Hilden „Happy Birthday, Musikschule Hilden“
Hilden · Das 50-jährige Bestehen wurde mit einem Festakt in der Stadthalle groß gefeiert. Viele waren gekommen, um „ihrer“ Musikschule persönlich zu gratulieren. Sie hat heute mehr als 2000 Schüler.
50 Jahre Musikschule Hilden: Das wurde groß gefeiert in der Stadthalle. Zuerst fand hier die Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Musikschulen NRW und am Abend der Festakt zum runden Jubiläum der Musikschule Hilden statt. Viele waren gekommen, um „ihrer“ Musikschule zum Geburtstag zu gratulieren, sogar Vertreter aus der britischen Partnerstadt Warrington.
Natürlich wurde auch ein Blick auf die Geschichte der städtischen Musikschule geworfen, die 1971 aus einer privaten Initiative heraus entstanden ist. „Der erste Leiter Franz Janich war noch ehrenamtlich tätig“, sagte Bürgermeister Claus Pommer. Sechs Jahre später wurde mit Rudolf Schettel der erste hauptamtliche Musikschulleiter eingestellt. Einige Umzüge hat sie erlebt: von der Villa im Park ins Verwaltungsgebäude, bis sie 2004 ihr heutiges Domizil, das Kultur- und Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz, beziehen konnte.
Vor allem Karl Hentschel, der die Musikschule 25 Jahre lang leitete, hat ihre Entwicklung geprägt. „Er hat auch als Vorsitzender im Regionalausschuss den Jugend musiziert-Wettbewerb im Kreis Mettmann gefördert“, betonte die stellvertretende Landrätin des Kreises Mettmann, Annette Mick-Teubler, die den erkrankten Landrat Thomas Hendele würdig vertreten hat. „1993 fand der erste Regionalwettbewerb von Jugend musiziert in Hilden statt“, erzählte sie. Andere Städte des Kreises folgten dem Hildener Beispiel „und investierten in ihre Musikschulen“. Auch in 2022 und 2023 wird wieder der Jugend musiziert-Wettbewerb in Hilden ausgetragen werden. „Die Musikschule ist heute aus dem städtischen Kulturleben nicht mehr wegzudenken“, sagte Mick-Teubler und an den Bürgermeister ging die Botschaft: „Jede Investition in die Musikschule ist auch eine Investition in die Stadt.“
Claus Pommer würdigte vor allem das Engagement der vielen Mitarbeiter. „Es ist von Anfang an viel Herzblut und berufliches und ehrenamtliches Engagement in die Musikschule eingeflossen.“ Auch er selbst habe als Kind den Versuch einer musikalischen Ausbildung gestartet. „Ich habe mich am Glockenspiel versucht“, erzählte er. Doch er fand bald heraus, dass seine Talente woanders lägen.
Einen besonderen Blick richtete Pommer auf die letzten sieben Jahre, in welchen Eva Dämmer die Geschicke der Musikschule leitet. „Die Umstellung von JeKi auf JeKits, das neue Konzept ‚Kita und Musikschule‘, Projekte für junge Leute mit und ohne Behinderung bis hin zur Förderung besonders talentierter Schüler“, zählte er auf. „Mit dem vielfältigen Angebot der Musikschule wird das kulturelle Leben der Stadt bereichert.“
2007 startete das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi). Dozenten und Lehrer der Musikschule gehen in Kindergärten und Grundschulen und bieten allen Kindern dort eine musikalische Grundausbildung an, finanziell unterstützt vom Land. Die Musikschule erreicht auf diese Weise Mädchen und Jungen, die sonst kaum oder nur schwer Zugang zu musikalischer Bildung gefunden hätten.
Bernd Smalla vom Landesverband der Musikschulen NRW brachte die Glückwünsche von landesweit 160 Musikschulleitern, 7500 Lehrern sowie 350.000 Schülern mit. Er warf einen Blick zurück in der Menschheitsgeschichte. „Es wurden in einer Höhle 45.000 Jahre alte Instrumente gefunden.“ Die Musik gehöre zur DNA des Menschen. Und diese Musik tragen und fördern die Musikschulen bis heute weiter, auch die Hildener Musikschule, „die sich über all die Jahre immer wieder neu erfunden hat“.
Heute nehmen über 2000 Schülerinnen und Schüler regelmäßig die Angebote der 27 fest angestelllten und 32 freien Mitarbeiter wahr, vom Kleinkind bis zum Senior. Die mehr als 20 Ensemble der Musikschule bereichern Hildens Kulturleben.