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Hilden Eine Frage, Frau Minister

Hilden · Yvonne Gebauer stand in der Richrather Gesamtschule Rede und Antwort.

 Schulministerin Yvonne Gebauer sprach in der Richrather Bettine-von-Arnim-Gesamtschule.

Schulministerin Yvonne Gebauer sprach in der Richrather Bettine-von-Arnim-Gesamtschule.

Foto: Ralph Matzerath

Rund sechzig Schüler haben sich auf den Stuhlreihen im Schülercafé der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule zusammengedrängt und warten auf die Ankunft von Yvonne Gebauer. Es sind Schüler der Jahrgangsstufe 12 aus den Leistungskursen Pädagogik, Englisch und Sozialwissenschaften, die sich im Vorfeld Fragen überlegt haben, die sie der Landesministerin für Schule und Bildung gleich stellen wollen.

"Wir haben dieses Format schon vor einigen Jahren eingeführt", erzählt Oberstufenleiterin Andrea Hutchinson, "um die Schüler dazu zu bekommen, außerhalb des Curriculums Fähigkeiten zu gewinnen wie Moderation." Dazu kommt, dass diese Diskussionsrunden auch das Wissen der Schüler erweitern, denn die eingeladenen Gäste sind vielfältig. "Wir hatten schon Unternehmer, einen Botschafter und einen Wandergesellen hier", sagt Hutchinson. So können sich die Schüler mit Themen beschäftigen, mit denen sie normalerweise nicht unbedingt in Berührung kommen. "Der Mehrgewinn ist da", betont die Oberstufenleitern, "man merkt, dass die Schüler etwas lernen."

Damit alles in geordneten Bahnen verläuft, haben Lea Freitag und Felix Schimmel die Moderation übernommen. Die beiden besuchen den Leistungskursus Sozialwissenschaften. Der Schulministerin persönlich zu begegnen, findet Lea "aufregend". Felix erklärt: "Es ist was anderes, als sie nur im Fernsehen zu sehen." So hören dann auch alle aufmerksam zu, als die Fragerunde eröffnet wird und Lea wissen möchte, was Yvonne Gebauer von der Idee hält, die Oberstufe wie den Universitätsbetrieb zu organisieren. "Wäre das eine realistische Möglichkeit?" Darauf antwortet die Ministerin: "Derzeit ist das nicht möglich, weil es im Schulgesetz so nicht vorgesehen ist, aber das heißt nicht, dass man nicht darüber nachdenken kann." Es gebe bereits mehrere Ansätze und besonders wichtig sei ihr, die Bildungspolitik zum Wohl der Schüler zu betreiben.

Auch die Rückkehr zu G9 war Thema. Gebauer berichtete von der Möglichkeit, dass Schulen durch Wahlen ein etabliertes G8-System beibehalten könnten. "Ich will die Schulen nicht bestrafen", sagte sie, sie gehe jedoch davon aus, dass 90 Prozent der Schulen zu G9 zurückkehren werden. Wichtig in diesem Zug sei auch, dass die Schwerpunkte richtig gesetzt würden. "Wir wollen die höchstmögliche Akzeptanz erreichen und das gelingt nur, wenn wir möglichst alle Beteiligten mitnehmen", meinte sie. Felix fragte zunächst, wie die Ministerin zur Inklusion stehe, worauf sie antwortete: "Inklusion ist für mich ein Menschenrecht." Darauf hakte Felix nach: "Wie wollen Sie erreichen, dass sich alle Kinder frei entscheiden können, wo sie lernen wollen, wenn es nicht genügend Lehrpersonal gibt?" Yvonne Gebauer betonte, dass es darum gehe, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, dass Kinder mit Behinderung in eine Regelschule gehen können. "Das ist nicht von heute auf morgen möglich." Zunächst sollen 450 neue Plätze für das Fach Sonderpädagogik geschaffen werden. Detailliert und ausführlich beantwortete die Schulministerin die Fragen der Schüler und gab somit einen Einblick in die Welt der Bildungspolitik in NRW.

(RP)
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