Europawahl in Grevenbroich Stadtjugendring organisiert U 18-Wahl

Kinder und Jugendliche sollen bei der Europawahl eine Stimme haben. Der Stadtjugendring richtet für sie eine Extra-Wahl aus.

Am Sonntag, 26. Mai, sind die Wähler dazu aufgerufen, das künftige Europäische Parlament zu wählen. Ein Teil der Grevenbroicher Jugendlichen hat dann schon längst seine Stimme abgegeben. Zwar beträgt das Mindestalter bei der Europawahl 18 Jahre, doch der Stadtjugendring organisiert  für Mitte Mai eine U18-Wahl. Drei Wahlbüros stehen fest, das Projektteam hofft auf weitere Standorte.

 Der Stadtjugendring mit Vorsitzender Gina Penz will Unter-18-Jährigen eine Stimme geben. Ein Wahllokal bei der U-18-Wahl ist im Alten Rathaus.

Der Stadtjugendring mit Vorsitzender Gina Penz will Unter-18-Jährigen eine Stimme geben. Ein Wahllokal bei der U-18-Wahl ist im Alten Rathaus.

Foto: Dieter Staniek

Der 2016 gegründete Stadtjugendring will beim Thema Europa auch der jungen Generation  eine Stimme geben. „Kinder und Jugendliche dürfen bei der Europawahl nicht mitwählen, obwohl sie selbst Forderungen haben und wissen, was sie wollen – und obwohl es um ihre eigene Zukunft geht“, erklärt Gina Penz. Die 28-Jährige ist Vorsitzende des Stadtjugendrings, dem 17 Organisationen von Pfadfindergruppen bis zum Jugendferienwerk und Jugend-Rotkreuz angehören.  Einerseits, so Penz,  sei zu hören, dass Jugendliche keine Lust hätten, sich zu engagieren, „auf der anderen Seite beweist ,Friday for future’, dass sich junge Menschen sehr wohl einbringen, ihre Wünsche und Forderungen artikulieren wollen“, betont Penz.

Die Stimmen bei der U 18-Wahl zählen für die Europa-Wahl nicht, doch Gina Penz hält die Extra-Wahl „für alle, die unter 18 Jahren sind“, dennoch für sinnvoll. „Wer schon im Kinder- und Jugendalter eine Möglichkeit erhält, sich politisch einzubringen, der traut sich das auch eher im  Erwachsenenalter.“ Allein steht der Stadtjugendring mit seinem Projekt nicht. Unter www.u18.org veröffentlicht die „U18-Initiative“ Wahllokale, wo Unter-18-Jährige wählen können – rund 860 sind es derzeit in Deutschland.

Politische Themen, die Jugendliche interessieren, gibt es laut Penz reichlich –  von  Nachhaltigkeit über Klimaschutz und   Mobilität bis zur Digitalisierung. Mit der U18-Wahl werde zudem darauf aufmerksam gemacht, „dass auch Jugendliche  wählen wollen“. Gina Penz selbst hält hält es „für legitim, wenn auch Menschen ab 14 oder 16 Jahren mitwählen dürften“.

Für die Vorbereitung der  U18-Wahl hat der Stadtjugendring eine neunköpfige Projektgruppe gebildet. „Wahlzettel erhalten wir vom Bundesjugendring. Das Wahlverfahren ist gegenüber der Europawahl am 26. Mai vereinfacht“, erläutert Gina Penz. „Wahlurnen fertigen wir selbst.“ Drei Wahllokale, die vom Stadtjugendring besetzt werden,  stehen bereits fest: am Mittwoch, 15 Mai, im alten Rathaus (von 9 bis 18 Uhr) sowie am 17. Mai in der alten Feuerwache (von 9 bis 18 Uhr) sowie in der Geschäftsstelle des Ferienjugendwerks in Elfgen, An St. Georg 1 (von 13 bis 18 Uhr). Die Organisatoren hoffen auf weitere Lokale im Stadtgebiet. „Wir haben dafür vor den Osterferien alle Schulen angeschrieben“, berichtet Penz. Für die Wahl soll auch Werbung gemacht werden. „Wir erstellen Aufkleber und Plakate, die ab der kommenden Woche aufgehängt werden sollen.“

Am 17. Mai ab 18 Uhr sollen in der Alten Feuerwache die Stimmen ausgezählt werden. „Wer interessiert ist, kann dort vorbeikommen“, sagt Penz. Das Ergebnis, welche Parteien wie viele Stimmen erhalten haben, soll gleich am Abend in den sozialen  Medien bekannt gegeben werden. Und da macht aus Sicht von Gina Penz der Termin rund zehn Tage vor der Europa-Wahl Sinn. „Wir zeigen den Wahlberechtigten, wie die Jugend wählt. Und wir geben vielleicht dem einen oder anderen noch Unentschlossenen einen Hinweis.“

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